Die in den vergangenen fünf Wochen sehr niedrigen Sauerstoffwerte der Elbe stellen nach Ansicht von Christian Maaß, umweltpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, den geplanten Bau eines Vattenfall-Steinkohlekraftwerks in Moorburg in Frage.
Wegen der hohen Temperaturen der Flüsse mussten in den vergangenen Wochen zahlreiche Kraftwerke in Europa, darunter das AKW Krümmel bei Geesthacht, ihre Leistung reduzieren oder komplett vom Netz genommen werden. Auch das geplante Kohlekraftwerk in Moorburg müsste nach Einschätzung von Maaß in einer vergleichbaren Hitzeperiode seine Leistung drastisch reduzieren, um ein Fischsterben in der Elbe zu verhindern.
Der grüne Abgeordnete fordert den Senat auf, im Genehmigungsverfahren durch Auflagen eine entsprechende Leistungsreduzierung in Hitzesommern zur Bedingung zu machen. Dadurch wird nach Ansicht von Maaß das gesamte Projekt in Frage gestellt.
Maaß: „Praktisch jeden Sommer gibt es ein Sauerstoffloch in der Elbe und immer öfter kritische Wassertemperaturen. Der Senat muss sicherstellen, dass in solchen Situationen das geplante Kohlekraftwerk zumindest teilweise stillgelegt wird, um die Situation in der Elbe nicht noch weiter zu verschärfen.
Ich bezweifele, dass das Kohlekraftwerk unter solchen Bedingungen wirtschaftlich betrieben werden kann. Ein Beitrag zur Versorgungssicherheit im Sommer wäre das Kraftwerk jedenfalls nicht. Ökologisch und ökonomisch sind mehrere dezentralere Kraftwerke mit Gas- und Dampfturbinen-Technik die bessere Lösung. Zudem muss der Stromverbrauch im Sommer durch den Einsatz von Solartechnik zur Gebäudeklimatisierung gesenkt werden.“