Die Grüne Jugend Hamburg konnte die GAL Hamburg auf dem gestrigen Landesausschuss von der Einführung eines Drugchecking-Modellversuchs in Hamburg überzeugen. Dabei geht es um die Möglichkeit, Drogen vor der Einnahme prüfen zu lassen.
Die Argumentation der Grünen Jugend: Bei der so genannten „Drogenprüfung“ werde die bisher viel zu oft verdrängte Tatsache anerkannt, dass Drogen gekauft und eingenommen werden. Präventionsarbeit könne den Konsum zwar teilweise eindämmen, doch niemals verhindern.
Genau hier setzt das Drugchecking an: Konsumentinnen und Konsumenten werden durch eine chemische Analyse ihrer Drogen vor Gesundheitsgefahren gewarnt, die durch unerwartete und unerwünschte Stoffe, die den Drogen beigemischt sind, hervorgerufen werden. Die Folgen der veränderten Wirkung einer Droge können dadurch besser abgeschätzt werden. Gesundheitliche Schädigungen, die über das bei Drogenkonsum zu erwartende Maß hinausgehen, werden in der Regel durch eine veränderte Rezeptur der Droge hervorgerufen.
„Drugchecking kann bei den Konsumentinnen und Konsumenten zu einer erhöhten Drogenmündigkeit führen. Darüber hinaus können sie auch leichter angesprochen werden, da sie beim Drugchecking keine Angst haben müssen, strafrechtlich verfolgt zu werden.
Ebenso ließe sich durch das Drugchecking endlich mehr über die Zusammensetzung und den Wirkstoffgehalt von illegalisierten Drogen erfahren“, so Barbara Messow, Vorsitzende der Grünen Jugend Hamburg.
Die positiven Erfolge einer von der EU geförderten Studie im Jahr 2002 zeigen, dass Drugchecking-Modelle dazu führen, dass der Konsum von Drogen sinkt, da insbesondere Erstkonsumentinnen und –konsumenten sich aufgrund der Ergebnisse der Überprüfungen gegen den Konsum entscheiden.
Die Grüne Jugend Hamburg fordert vor diesem Hintergrund und den positiven Erfahrungen insbesondere aus Wien und Zürich ein Modellprojekt in Hamburg, um zu überprüfen, ob Drugchecking sich auch hier erfolgreich zeigt, die physischen und psychischen Schäden der Konsumentinnen und Konsumenten zu vermindern.