Die SPD-Fachsprecherin für Gleichstellungspolitik, Gabi Dobusch, hat die Weigerung der GAL kritisiert, am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Hamburger Rathaus ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen. Die SPD hatte beantragt, symbolhaft die Kampagnen-Fahne zu hissen.
Dobusch: „Es läuft bundesweit eine Kampange gegen Gewalt an Frauen. Es wäre gut gewesen, wenn die Kampagnen-Fahne ,Frei leben ohne Gewalt´ am Rathaus gehisst würde.“ Es sei bemerkenswert, dass die GAL in diesem Fall anders verfährt, als etwa mit der Regenbogenfahne zum Christopher-Street-Day. Dobusch forderte die GAL-Fraktion auf, zu erklären, warum sie hier offensichtlich mit zweierlei Maß misst.
Und weiter: „Von Hamburg muss in Richtung bedrohter oder geschlagener Frauen und Mädchen das Signal ausgehen, ‚Wir nehmen eure Ängste ernst. Wir wollen euch wirksamer schützen.‘ Und wir müssen den Tätern rechtzeitig, nämlich bevor die Taten eskalieren, signalisieren: Stopp, diese Stadt toleriert keine Gewalt gegen Frauen“, sagte Dobusch. Offenbar habe sich bei der Ablehnung des entsprechenden SPD-Antrags die CDU-Fraktion mit ihrer alten Linie durchgesetzt: „Und die GAL macht auch noch mit. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wie piefig!“ Die GAL hatte zuvor erklärt, sie wolle die Kampangen-Fahne lediglich an der Justizbehörde zeigen.
Dobusch begrüßte gleichzeitig die Bereitschaft von CDU und GAL, die Wanderausstellung „Tatmotiv Ehre“ von terre des femmes ins Rathaus zu holen. Gewalt gegen Frauen sei ein Problem, das sich durch die gesamte Gesellschaft zieht. „Patriarchale Strukturen finden sich überall. Aber der Ehrbegriff in bestimmten Milieus verdient sehr wohl unsere Aufmerksamkeit. Eine Verengung des Gesamtproblems ist mit dieser Ausstellung nicht beabsichtigt und auch nicht verbunden“, betonte Dobusch.