„Es sehr bedauerlich, dass der Senat nun das lange gemeinsam getragene Ziel einer Neubebauung des Domplatzes aufgibt“, sagt Claudius Lieven, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GAL Bürgerschaftsfraktion. Die GAL hält es nach wie vor für richtig, die Zentralbibliothek und das Bürgerschafsforum auf dem Domplatz zu realisieren.
Willfried Maier, kulturpolitischer Sprecher der GAL-Fraktion: „Der traditionsreiche Domplatz, das Zentrum der Gründung der Stadt und der Ort, an dem das Geistesleben prominent beheimatet war, soll nun nicht Standort der Zentralbibliothek werden – das bedaure ich. Vielmehr bleibt diese wichtige Kulturinstitution am Hühnerposten, einem Standort, der aus guten Gründen lediglich als Zwischenlösung vorgesehen war.“
Das Bürgerschaftsforum sollte als „Forum der Demokratie“ die Zentralbibliothek kulturell stützen und den öffentlichen Charakter des Gebäudes stärken. Der Domplatz als Podium und Versammlungsort der Bürgerschaft für die Darstellung der Stadtrepublik wurde über viele Jahre von den verschiedensten Seiten als hervorragend geeignet eingeschätzt. Dabei gehe es um ein zusätzliches Forum für besondere Veranstaltungen der Bürgerschaft für den Austausch zwischen Politik und Öffentlichkeit. „Dieses Nutzungskonzept ist richtig, nur der Weg des Investorenmodells war von vorneherein falsch“, sagt Lieven.
Nach Ansicht der GAL hat der Senat die Prämissen für das Projekt falsch gesetzt. Die Mietbudgets der öffentlichen Einrichtung gaben kein für Investoren rentables Projekt her. Deshalb wurden die Baukosten von vorne herein zu niedrig angesetzt. Dies erwies sich nun als fatal.
Zusätzliche Erschwernis brachte wegen des Investorenmodells noch die Notwendigkeit der „Drittverwendungsfähigkeit“ als Büro- oder Kaufhaus. Angesichts der jüngsten Funde am Domplatz keine wirkliche Perspektive für Hamburgs Ursprungsort. Die GAL fordert vom Senat, das Projekt mit dem bestehenden Nutzungskonzept als öffentliches Gebäude neu zu planen.