Die IG Metall Küste ruft am Freitag im schleswig-holsteinischen Kfz-Handwerk zu Warnstreiks auf. Sie reagiert damit auf die Verweigerungshaltung des Arbeitgeberverbandes in den Tarifverhandlungen für die 10.000 Beschäftigten der Branche.
Die Arbeitgeber wollen weiterhin Entgelterhöhungen mit verschlechterten Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei der Arbeitszeit und dem Urlaubs-und Weihnachtsgeld koppeln. Dies lehnt die IG Metall ab. Kompromissangebote der Gewerkschaft wurden von der anderen Seite nicht aufgenommen. „Die kompromisslose Haltung der Arbeitgeber zwingt uns jetzt zu Warnstreiks. Die Arbeitgeber brauchen offensichtlich den Druck aus den Betrieben“ sagte der Verhandlungsführer der IG Metall Küste, Wolfgang Lorenz, heute in Hamburg. „Wir werden jetzt gezielt zu Warnstreiks aufrufen. Es muss Bewegung in die Sache kommen.“
Auch einen Pilotabschluss der Tarifvertragsparteien des Kfz-Handwerks in Hessen und dem Saarland wollten die Arbeitgeber nicht zur Kenntnis nehmen. Dort einigte man sich auf Entgelterhöhungen von 6,5 Prozent innerhalb von 24 Monaten (2,5 Prozent ab 01.04.2008, 2 Prozent ab 01.12. 2008, 2 Prozent ab 01.12.2009 – Laufzeit 24 Monate) ohne Eingriffe in andere Arbeitsbedingungen. „Die Arbeitgeber weigern sich, weiter zu blicken als bis zur Schleswig-Holsteiner Landesgrenze. Was dort möglich war, muss auch bei uns möglich sein“ sagte Lorenz.
Hintergrund
Im Juni 2007 kündigten die Arbeitgeber des Kfz-Handwerks in Hamburg und Schleswig-Holstein die bestehenden Manteltarifverträge in Hamburg zum 31.12.2007 und in Schleswig-Holstein zum 30.06.2008. Während die Hamburger Arbeitgeber fordern, die wöchentliche Arbeitszeit auf 40 Stunden auszuweiten, Mehrarbeit bis zu 45 Stunden ohne Zuschläge zuzulassen, sowie weitere massive Verschlechterungen der Tarifbedingungen verlangen, haben die Schleswig-Holsteiner Arbeitgeber relativ moderate Forderungen erhoben. Es wurde allerdings deutlich, dass auch sie Verschlechterungen für die Beschäftigten durchsetzen wollen. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 5 Prozent für zwölf Monate.