Bei der Beteiligung von Frauen an der Erwerbsarbeit bleibt Hamburg bislang im Mittelmaß. Ds geht aus Zahlen hervor, die der Senat selbst erhoben hat.
Zwar hat sich auch der Hamburger Senat die Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern im Erwerbsleben zum Ziel gesetzt. Indikatoren hierfür sollen die Erhöhung des Anteils erwerbstätiger Frauen und die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen sein.
Die Zahlen, die der Senat bisher vorgelegt hat, zeigen jedoch keine grundlegenden Verbesserungen. „Hamburg liegt im deutschen Mittelmaß. Das ist für eine Großstadt eindeutig zu wenig“, sagt die frauenpolitische Sprecherin Dr. Verena Lappe. Die GAL-Fraktion fragt nun mit einer Großen Anfrage genau nach. „Überall will der Senat Spitze sein, nur bei der Frauengleichstellung gibt er sich mit Mittelmaß zufrieden. Hier werden Fähigkeiten verschwendet, die die Stadt dringend braucht“, so Lappe.
Der Senat hält die Erhöhung der Frauenerwerbsquote von 66,2 Prozent 2001 (Bundesdurchschnitt 64,9 Prozent) auf 67,6 Prozent 2005 (Bundesdurchschnitt 66,8 Prozent) für akzeptabel, weil sie über dem Bundesdurchschnitt liegt. Unberücksichtigt bleibt jedoch, dass der Abstand zum Bundesdurchschnitt kleiner wird. Zudem beinhalten diese Zahlen auch die erwerbslosen Frauen.
Die Erwerbstätigenquote von Frauen in Hamburg betrug 2001 60,8 Prozent und 61,3 Prozent 2005. Absolut ist die Zahl der erwerbstätigen Frauen aber sogar um 1.000 gesunken (Mikrozensus Statistikamt Nord). Die Zahl von Frauen in Führungspositionen ist im Bundesvergleich unterdurchschnittlich, wie der Senat im Monitor Wachsende Stadt Bericht 2007 darstellt.
Der Genderbericht der Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Nord (Juni 2007) weist darauf hin, dass auch in Hamburg Männer stärker als Frauen vom konjunkturellen Aufschwung profitieren. Außerdem sei der Anstieg sozialversicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse bei Frauen geringer ausgefallen und ausschließlich auf eine Steigerung im Teilzeitbereich zurückzuführen. Auch würde der Zielförderanteil von Frauen bei den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten nicht überall erreicht. Insbesondere bei den Eingliederungszuschüssen und der Förderung der Selbständigkeit gibt es Mängel.