Anlässlich des gerade zurückliegenden Equal Pay Days hat Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger gefordert, die bisherige Debatte um Arbeit 4.0 auch aus Geschlechterperspektive zu führen:
„Große technische Veränderungen bringen auch immer die Chance mit sich, die bestehende Verhältnisse zwischen Mann und Frau zu hinterfragen und neu zu ordnen. Wir müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung dafür nutzen, Frauen bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Dafür sind umfassende Qualifizierungen notwendig, damit Frauen nicht abgehängt werden. Außerdem brauchen wir eine gesellschaftliche Debatte über lebensphasenoriente Arbeitszeitmodelle – die Frauen und Männern zugute käme.“
Zum Equal Pay Day lädt der DGB Hamburg heute, am Dienstag den 22. März, um 17 Uhr in den KLUB im Gewerkschaftshaus zu einer Veranstaltung ein. Zu Gast ist Christina Schildmann, Leiterin der Expertenkommission „Arbeit der Zukunft“ bei der Hans-Böckler-Stiftung. Sie sagt: „Technisch vorne, aber gesellschaftspolitisch zurück? Das darf nicht die Perspektive sein. Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität sichern wir nur, wenn wir Digitalisierung und Geschlechterfragen zusammendenken.“
Hintergrund:
Der „Equal Pay Day“ ist der Tag im Jahr, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um das selbe Geld zu bekommen, dass Männer bereits 1.1. für ihre Arbeithaben. Am 19. März 2016 fand der Aktionstag bereits zum siebten Mal in Deutschland statt. Die Lohnlücke in Deutschland beträgt derzeit 21 Prozent (in Hamburg rund 24 Prozent). Damit befindet sich Deutschland weiterhin unter den Schlusslichtern Europas (Rang 25 von 28 Staaten). Die diesjährige Kampagne zum Equal Pay Day steht unter dem Motto WAS IST MEINE ARBEIT WERT.
Die Forderungen der Gewerkschaften zum Equal Pay Day:
– Gesetz für Entgelttransparenz
– Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit
– Korrekte Anwendung des Mindestlohns
– Reform der Minijobs