Ohne Moos nix los: Mitarbeiter des Sicherheitspersonals am Hamburger Flughafen haben heute kurzzeitig die Arbeit niedergelegt. Ihre Gewerkschaft ver.di hatte in der Nacht zum Montag zu Warnstreiks an den Flughäfen aufgerufen.
ver.di fordert faire Löhne, unbefristete Arbeitsverträge und geregelte Dienstpläne. Doch ein Manteltarifvertrag kam bisher nicht zustande. Jetzt wird der Druck erhöht.
Am Dienstag werden mit ver.di-Unterstützung 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flughafens Hamburg per Flugzeug nach Straßburg reisen, um vor dem Europäischen Parlament gegen die weitere Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste zu demonstrieren. Die Kolleginnen und Kollegen sind im Bereich der Bodenverkehrsdienste beschäftigt, sie arbeiten in der Personen- und Gepäckabfertigung sowie im Personentransport am Hamburger Flughafen.
Hintergrund des Protestes sind die Bestrebungen von EU-Kommissar Kallas, mehr Wettbewerb an Europas Flughäfen durchsetzen. Danach sollen mehr Anbieter von Bodendiensten für die Flughäfen vorgeschrieben werden. Da aber nicht beabsichtigt ist, zugleich auch soziale Sicherungen festzulegen – wie beispielsweise die Pflicht zur Anwendung von Tarifverträgen – wird der Wettbewerb über das Lohnniveau ausgetragen werden.
„Schon die heute gezahlten Löhne in diesem Bereich in Höhe von 8 bis 10 € sind kurz vor der Armutsgrenze und ein weiteres Absenken des Lohnniveau ist nicht mehr vorstellbar. Deshalb muss dieses unsinnige Vorhaben gestoppt werden“, sagt Andreas Bahn, in Hamburg zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär für den Luftverkehr.
In Straßburg werden die Hamburger Kolleginnen und Kollegen auf dreitausend Flughafenmitarbeiter aus ganz Europa treffen, die sich alle an der Protestkundgebung beteiligen werden. Ziel ist es, dass das Papier von EU-Kommissar Kallas zurückgezogen wird. Im Verkehrsausschuss des Parlaments ist das Papier bereits gescheitert.
„Ein Europa, das den Menschen nicht dient und ihnen keine angemessenen Lebensbedingungen bietet, wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Flughafendemonstration in Straßburg abgelehnt“, sagt Bahn.