Falsches Spiel bei hamburg.de

photocaseFERNSEHTURM.jpegDie Idee war so einfach wie zunächst wirkungsvoll: Hamburg.de als Provider sollte dafür sorgen, dass der Name unserer Stadt von den Kunden millionenfach in der Welt verbreitet wird. Einst kostenlos, wurden dafür seit 2004 Gebühren berechnet. Die werden jetzt erhöht – zwei Wochen nach Ablauf der jährlichen Kündigungsfrist.

Der SPD-Medienpolitiker Uwe Grund hat die Preiserhöhung für E-Mail-Account-Nutzer des Portals Hamburg.de scharf kritisiert. „Was da passiert, ist in hohem Maße ärgerlich und grenzt an Täuschung“, sagte Grund am Donnerstag. Bereits vor zwei Jahren hatte der Provider die Nutzung des E-mail-Accounts kostenpflichtig gestellt. Die Preiserhöhung kommt nun gerade zwei Wochen nach Ablauf der jährlichen Kündigungsfrist.

„Hamburg.de ist mit der Idee gegründet worden, dass Hamburgerinnen und Hamburger diesen Namen mit einem guten Gefühl in die Welt hinaus schicken“, sagte Grund. Vereine sollten ihre Visitenkarten einstellen. Für beide – Bewohner und Vereine – sollte der Account kostenfrei sein. Bevor der Provider zum November 2004 kostenpflichtig wurde, wurde er von 213.000 Hamburgern genutzt.

Bereits im Januar 2005 hatten neun von zehn ehemaligen Kunden Hamburg.de den Rücken gekehrt. Über die weitere Entwicklung verweigerte der Senat in einer von der SPD-Fraktion gestellten Großen Anfrage die Antwort. Doch ist – so Grund – anzunehmen, dass die Preiserhöhung weiterhin Hamburger Kunden zur Abkehr von Hamburg.de veranlassen wird. Grund kritisierte den wirtschaftlichen Schaden, den der Senat in diesem Zusammenhang angerichtet habe: „Da wird ein früher positiver Imageträger der Stadt zum nachhaltigen Imageschaden verwandelt.“ Grund fordert eine Kehrtwende bei Hamburg.de. „Unsere letzte Große Anfrage zeigte vor allem eines: der Senat blockiert bei diesem Thema derart massiv, dass man den Schluss ziehen könnte: da läuft irgendwas schief!“

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