Fackel-Kette gegen Elbvertiefung

Heute abend soll eine Fackelkette entlang der Elbe deutlich machen, dass der Fluss eine immer weitergehende Ausbaggerung nicht überleben wird. Es macht wenig Sinn, dem immer tieferen Tiefgang der immer größeren Schiffe hinterherzubaggern – das Ende dieser Konkurrenz ist absehbar.

Die GAL-Bürgerschaftsfraktion fordert anlässlich der für den heutigen Sonntag angekündigten Fackel-Kette der Umweltverbände entlang der Elbe ein Umdenken des Senats bei der Elbvertiefung. Für die Elbe sei die ökologische Belastungsfähigkeit bereits überschritten. Auch ohne Elbvertiefung würde der Hafen weiter wachsen. Anstatt alle drei norddeutschen Seehäfen mit hunderten von Millionen an Steuergeldern auszubauen, sollten die deutschen Seehäfen kooperieren und sich auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren. Eine Anzahl besonders großer Containerschiffe könnten am künftigen Tiefwasserhafen Wilhelmshaven abgefertigt werden, ohne dass dadurch das weitere Wachstum des Hamburger Hafens gefährdet würde.

Christian Maaß, umweltpolitischer Sprecher der GAL-Fraktion: „Die weitere Vertiefung der Elbe ist ökologisch unberechenbar. Im Vergleich zur letzten Elbvertiefung wird drei Mal mehr Sediment ausgebaggert. Schon heute gibt es jeden Sommer in der Unterelbe Sauerstoffmangel und Fischsterben, dieser Effekt wird durch eine weitere Vertiefung noch verstärkt.“

Jens Kerstan, wirtschaftspolitischer Sprecher der GAL-Fraktion: „Die Elbvertiefung löst nicht die strukturellen, langfristigen Probleme des Hafens. Bereits heute gibt es Schiffe mit einem Tiefgang von 15 Metern und mehr, die Hamburg zwar mit der Flut zwar anlaufen, aber nicht mehr vollbeladen aus dem Hamburger Hafen auslaufen können.

Daran wird auch eine weitere Elbvertiefung auf 14,50 Meter nichts ändern. Selbst wenn die Elbe noch weiter vertieft werden sollte, würde die nächste Generation der Containerschiffe mit 16 Meter Tiefgang am neuen Elbtunnel kratzen. Hamburg muss sich grundsätzlich Gedanken machen, wie es trotz immer größerer Schiffe im Wettbewerb mithalten kann.“

Maaß und Kerstan werden am Sonntag ab 19 Uhr an der Uferpromenade an der U-Bahn-Station Landungsbrücken an der Fackel-Kette gegen die Elbvertiefung teilnehmen.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.