Eva Herman hat DOCH Recht….

BLONDINE.jpegIn Hamburg gibt es rund 402 000 männliche und 336 500 weibliche sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

Wie aus Angaben des Statistischen Landesamts hervorgeht, verdienten im Januar 2006 männliche Arbeiter im produzierenden Gewerbe brutto 2930 Euro monatlich, die Kolleginnen jedoch nur 2267 Euro, also fast 23 Prozent weniger.

Bei den Angestellten im produzierenden Gewerbe beträgt der Unterschied knapp 22 Prozent zu Lasten der Frauen (4545 Euro Männer, 3554 Euro Frauen).

Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst für Männer in Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern sowie Kredit- und Versicherungsgewerbe betrug 3947 Euro, Frauen verdienten nur 2969 Euro: fast 25 Prozent weniger!

Die Zahlen wurden vom DGB-Hamburg zusammengestellt. Anlass dafür ist eine bundesweite Tarifumfrage des WSI-Archivs, deren Ergebnisse im Internet abrufbar sind.

Frauen verdienen danach in Deutschland durchschnittlich 22,5 Prozent weniger als Männer, auch in Hamburg. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) informiert auf seiner neuen Internetseite www.frauenlohnspiegel.de über die Einkommensunterschiede und bietet einen Gehalts-Check mit Daten zu den tatsächlich gezahlten Vergütungen in 130 Berufen.

Die Zahlen basieren auf einer Online-Befragung des WSI-Tarifarchivs. An der Umfrage unter www.lohnspiegel.de haben sich bislang etwa 60.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligt. Diese nicht-repräsentative Umfrage kommt in der Summe den Eurostat-Daten von 2004 sehr nahe. Danach betrug in Deutschland vor zwei Jahren der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern 23 Prozent; beim WSI-Tarifarchiv rangiert der Wert nun 0,5
Prozentpunkte darunter. Innerhalb der Europäischen Union zählt Deutschland zu den Mitgliedstaaten mit den größten Lohnunterschieden.

„Diese Benachteiligung der Frauen ist eklatant und sollte eigentlich längst der Vergangenheit angehören“, sagt Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB Hamburg. „Weibliche Beschäftigte haben häufig durch die nach wie vor hohen Hürden in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf löchrige Erwerbsbiographien und erleiden Karriereknicks. Auch wird ihre Beschäftigung nicht selten bereits von vornherein als geringwertiger eingestuft und schlechter bezahlt.“

Aber es komme sogar vor, dass sie für die selbe Tätigkeit geringer entlohnt werden als männliche Kollegen, so Hamburgs DGB-Vorsitzender. Deshalb sei gut und wichtig, dass Betroffene und Arbeitnehmervertreter nun ein neues Instrument an die Hand bekommen, mit dem man diese Ungerechtigkeit eindämmen könnte: das im August in Kraft getretene Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG).

„Wir raten allen Beteiligten, die Möglichkeiten dieses neuen Gesetzes auszuloten und es offensiv zu nutzen. Der DGB hat dazu Checklisten erstellt.“ Die Checkliste ist abrufbar unter www.dgb-hamburg.de, Rubrik Infomaterial und Tipps.

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