Erste Bruterfolge am Isebekkanal

Bootsliegeplätze am Isebekkanal sind die eine Seite der Medaille – wir haben darüber berichtet. Aber auf der anderen Seite zeugt der derzeit zu beobachtende Nachwuchs interessanter Wasservögel von der Schutzwürdigkeit dieser Eimsbütteler Naturoase und von ihrer Bedeutung als Ort der Naturbegegnung und Naherholung.

Hier ein Bericht der Isebek-Initiative für den Erhalt des Grünzuges am Isebekkanal:

Man hört es an den klingelnden Futterbettelrufen: alle Haubentaucher [1] vom Isebek haben in diesem Jahr Erfolg mit ihrer Frühjahrsbrut. Drei Paare dieses schmucken Wasservogels schwimmen derzeit mit ihren ein, zwei und drei Jungen auf dem Ise-bekkanal zwischen Weidenstieg und Hoheluftbrücke und nutzen den Fischreichtum des Eimsbüttler Gewässers zur Aufzucht ihrer nimmersatten Jungen. Sobald diese selbst für sich sorgen können, beginnen die Altvögel im späteren Sommer zumeist mit einer zweiten Brut.

Die Blässrallen [2] auf dem Isebekkanal vor der Hoheluftbrücke sind da schon wei-ter. Obwohl ihre sechs Küken erst drei Wochen alt sind, haben sie inzwischen mit einer zweiten Brut auf dem frei gewordenen Haubentaucher-Nest vor dem dichten Ufergehölz beim Hoheluftbahnhof begonnen. Bei einer solchen zeitlichen Überlap-pung zweier Bruten spricht man von einer Schachtelbrut. Tagsüber sitzt jeweils einer der Altvögel auf dem Nest, das fünf Eier enthält, während der Partner die Jungen auf dem Isebekkanal ausführt und füttert. Abends versammeln sich dann alle sechs Küken zum Schlafen auf dem Nest um den brütenden Altvogel.

Die Vögel haben Glück, dass sie hier noch brüten können. Denn ohne das Bürger-begehren „Hände weg vom Isebek!“ [3], das von fast 13.000 Eimsbüttlern unter-schrieben wurde, wäre der schützende Uferwald vor dem Hoheluftbahnhof [4] schon längst den geplanten, umfangreichen Abholzungen im Umfeld eines monströsen Bürohochhauses („Hoheluftcontor“) zum Opfer gefallen [5].

Das Bürgerbegehren spricht sich ganz besonders für den Schutz des ökologisch wertvollen Ufergehölzsaums am Isebekkanal [6] aus und für seine planerische Sicherung im städtischen Biotopverbundsystem. Es wendet sich damit auch gegen Intensivnutzungspläne ein-zelner BezirkspolitikerInnen und eines interessierten Landschaftsarchitekten aus dem Jahre 2006, die unter dem Schlagwort „Isepromenade“ umfangreiche Teile dieser prächtigen, grünen Gewässerkulisse abholzen und versiegeln wollten, um dort unter anderem ein „Amphitheater“, „Sonnenterrassen“, „terrassierte Plätze zum Wasser hin“ sowie mindestens sieben Bootsliegeplätze für mindestens 52 Boote auf Kosten der Ufervegetation anzulegen [7].

Die hinter dem Bürgerbegehren stehende ISEBEK-INITIATIVE für den Erhalt des Grünzuges am Isebekkanal [8] setzt sich demgegenüber dafür ein, diesen auch für die Naherholung und das örtliche Stadt-klima so wertvollen Kernbereich des geplanten Isebek-Parks zu schonen und der Allgemeinheit unversehrt zu erhalten. Was die Nutzung von Booten am Isebekkanal anbetrifft [9], so befürwortet die Initiative die Öffnung derzeit geschlossener oder auch privatisierter Bootsanlegestellen für die allgemeine Nutzung und die Einrich-tung von Bootsablagen unmittelbar außerhalb der Grünanlage sowie unterhalb von Kanalbrücken.
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[1] http://www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/background/Haubentaucher_050429_Auswahl.pdf
[2] http://www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/background/Blaesshuhn050508.pdf
[3] http://www.isebek-initiative.de/Buergerbegehren.html
[4] http://www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/background/GefaehrdeterUfergehoelzsaum_Hoheluft.pdf
[5] http://www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/flugblaetter/BB_Flugblatt_HoheluftKOLOSS_090328b.pdf
[6] http://www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/background/20080719-Isebek-Biotope.pdf
[7] www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/InterneSchriften/080526_Stellungnahme_Bebauungsplan_Hoheluft.pdf (besonders: Seite 37 – 38 und 40; sowie Anlage, Seite 2, Ziffer 4)
[8] http://www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/flugblaetter/Isebek-Visitenkarte_Reiher3.pdf
[9] http://www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/background/Algen-Schneckenfrass-auf-Boots-Altablagerung-am-Isebek_071124.pdf

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