Erneute Einsparungen im AIDS-Bereich?

Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Lutz Kretschmann-Johannsen und die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Tanja Bestmann, verlangen mit einer Kleinen Anfrage Auskunft vom Senat über die personelle Situation in der AIDS-Beratungsstelle am Bernhard-Nocht-Institut. „Derzeit kann hier offensichtlich keine psychologische Beratung mehr stattfinden, da die betreffende Stelle nicht besetzt ist“, sagte Kretschmann-
Johannsen. „Anonyme und kostenlose Tests mit Beratung sind das Nadelöhr jeder sinnvollen Präventionsarbeit. Wer dieses Angebot kaputt spart, handelt verantwortungslos.“

Für viele Menschen sei die Beratungsstelle die einzige Anlaufstelle für einen kostenlosen und anonymen HIV-Test, erklärte Kretschmann-Johannsen. Die Beratungsstelle sei bereits 2004 von erheblichen Kürzungen betroffen gewesen. Von vormals fünf Mitarbeitern seien nur zwei übrig geblieben, die rund 7.000 Beratungsgespräche im Jahr durchführten.

Angesichts von 1960 LBK-Rückkehrern liege der Verdacht nahe, dass die Stelle freigehalten werden soll, erklärte Bestmann. „Sollte dies der Fall sein, wäre dies ein unglaublicher Skandal. Denn der Betrieb der Beratungsstelle ist von elementarer Bedeutung für die AIDS-Prävention.“

Sämtliche Präventionseinrichtungen würden angesichts der wachsenden Zahl von Neu-Infektionen dafür werben, über einen Test Kenntnis über den eigenen Infektionsstatus zu
erhalten. Die begleitende Beratung sei deshalb besonders wichtig „Eine der beiden verbliebenen Stellen längere Zeit unbesetzt zu lassen, wäre eine unverantwortliche Leistungseinschränkung. Die Stelle für psychologische Beratung muss umgehend nachbesetzt werden“, forderte Bestmann.

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