Die Bürgerschaft debattierte gestern über das SPD-Konzept zum Erhaltungsmanagement für Hamburgs Brücken.
Hierzu Martina Koeppen, Fachsprecherin Verkehr der SPD-Fraktion: „Mehr als die Hälfte der nach dem Zweiten Weltkrieg erbauten Brücken erreichen in den kommenden Jahren das Ende ihrer theoretischen Nutzungsdauer. Viele der betroffenen Bauwerke stehen an verkehrlich neuralgischen Punkten, die vor allem auch den Wirtschaftsverkehr betreffen. Sperrungen wie an der Rader Hochbrücke in Schleswig-Holstein oder anderswo in Deutschland kann sich Hamburg nicht leisten. So etwas zerrt nicht nur an den Nerven der Verkehrsteilnehmer – es würde schlicht den Wirtschaftsstandort Hamburg gefährden. Mit einer systematischen Zustandserfassung schaffen wir deshalb jetzt die Grundlage, um in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Hamburgs Brücken und Tunnel rechtzeitig und verkehrsverträglich zu sanieren.“
Koeppen weiter: „Wir arbeiten den Sanierungsstau Schritt für Schritt ab und haben schon viel erreicht: Allein bis zum Ende der Wahlperiode werden rund 400 Kilometer Fahrbahn von Haupt- und Bezirksstraßen in Ordnung gebracht sein. Mit jährlich rund 70 Millionen Euro für die Straßensanierung ist Hamburg bundesweit Spitzenreiter. Das in dieser Legislaturperiode eingeführte strategische Erhaltungsmanagement greift. Schäden können damit sehr viel zielgerichteter und planvoller beseitigt werden. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dies nun auch für unsere Brücken und Tunnel einzuführen. Klar ist: Der Abbau des Sanierungsstaus ist eine Generationenaufgabe. Das gegenwärtig hohe Niveau bei der Sanierung müssen wir deshalb über viele Jahre halten, das gilt für unsere Straßen genauso wie für die vielen Brücken und Tunnel.“
Hintergrund:
In Hamburg gibt es rund 2.500 Brückenbauwerke, so viele wie keine andere Stadt in Europa. Viele Brücken sind in die Jahre gekommen und müssen saniert werden. Ursache ist die mangelnde Unterhaltung der letzten Jahrzehnte sowie eine immer stärkere Beanspruchung durch den Schwerlastverkehr. Viele Bauwerke erreichen dadurch oftmals nicht mehr ihre prognostizierte Lebensdauer.