Es ist wie mit den Wasserhähnen: Gesprochen wird nur über die, die tropfen. So ähnlich geht’s auch bei den Elternräten – die drei bis fünf Prozent, die gegen die Politik der Elternkammer wettern, werden immer wieder zitiert, die übrigen nicht zur Kenntnis genommen. Wohlan: Hier kommen zwei Dutzend zufriedener Elternräte zu Wort.
Die Elternräte der Hamburger Gesamtschulen haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Hier ihre Stellungnahme – im Wortlaut:
Die Arbeitsgemeinschaft der Elternräte der Gesamtschulen dankt der Elternkammer für die bisher geleistete Arbeit und spricht ihr ausdrücklich das Vertrauen aus, auch weiterhin die Interessen aller Eltern an Hamburger Schulen zu vertreten.
Wir sehen auch, dass angesichts der unterschiedlichen Interessen der Vertreterinnen und Vertreter der jetzigen und der geplanten künftigen Schulformen dies keine leichte Aufgabe ist und weiterhin sein wird und wünschen dem Vorstand und den Mitgliedern der Elternkammer viel Erfolg dabei.
Den Kernauftrag- die Interessen der Eltern zu vertreten, die eine breite Teilhabe aller Kinder an einer qualifizierten Schulbildung für den richtigen Weg in die Zukunft halten – sehen wir bei diesem Gremium in guten Händen.
Vermutlich werden auch zukünftig einigen Elternräten Erklärungen oder Stellungnahmen der Elternkammer als zu weitgehend oder zu vieldeutig erscheinen – eine Ausgewogenheit gehört allerdings zu den Ansprüchen an ein demokratisch gewähltes Gremium.
In diesem Zusammenhang sind wir sehr befremdet über die öffentliche Distanzierung einzelner Elternräte von der Elternkammer. Die Bewahrung von Privilegien für die von den eigenen Kindern besuchte Schule und damit die Entwicklung einer besseren Schule für alle Kinder dieser Stadt zu verhindern, erscheint uns als unsozial und kann damit keineswegs ein Anspruch an die offizielle Vertretung aller Eltern sein.