Elbvertiefung: Es ist 5 vor 12

Die Hafenarbeiter sorgen sich um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze: Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts und dem Baustopp an der Elbe in der vergangen Woche gab es unzählige besorgte Nachfragen von Hafen-Beschäftigten bei ihren Betriebsräten und auch bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Nun sind Aktionen geplant.

Am heutigen Vormittag trafen sich aus diesem Grund Vertreter der Betriebsräte der HHLA, von Eurogate, dem Gesamthafenbetrieb und von ver.di Hamburg.

Konsens der Teilnehmer war, dass die Hafenbeschäftigen natürlich gerichtliche Entscheidungen akzeptieren. Es wächst aber auch die Sorge bei den Beschäftigten, dass die Sicherheit der Arbeitsplätze im Hamburger Hafen unter den neuen Umständen perspektivisch gefährdet ist. Mit großem Unverständnis wurde auch die „Feierlaune“ der klagenden Umweltverbände betrachtet, die von vielen Hafenbeschäftigten als unangemessen empfunden wurde.

„Es geht unseren Kolleginnen und Kollegen nicht darum, in diesem Prozess berechtigte Umweltschutzinteressen gegen Arbeitsplätze aufzuwiegen“, so Torsten Ballhause, Landesfachbereichsleiter Verkehr bei ver.di Hamburg. Viele Kollegen, die direkt oder indirekt von der Hafenarbeit abhängig sind, leben mit ihren Familien in unmittelbarer Nähe der Elbe und können einige Argumente der Umweltverbände durchaus nachvollziehen. „Allerdings wollen unsere Mitglieder mit ihren Sorgen und Zukunftsängsten ebenfalls wahrgenommen werden“, so Ballhause.

Die weitere Verzögerung des Verfahrens verstärkt die Unsicherheit, die bei den Beschäftigten in den vergangenen Jahren immer mehr angewachsen ist.

ver.di Hamburg plant daher für Freitag, den 9.11.2012 einen Protestzug der Hamburger Hafenarbeiter und Hafenarbeiterinnen von der Hafencity in die Innenstadt unter dem Motto „Es ist fünf vor 12: Hafenarbeiter demonstrieren für ihre Arbeitsplätze und für die Umwelt“ . Mit der Aktion soll der Öffentlichkeit gezeigt werden, dass auch für die Hafenarbeiter ökologische Aspekte wichtig sind, die Existenzängste der Kolleginnen und Kollegen aber nicht ignoriert werden dürfen.

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