Im Vorfeld des Kongresses erklärt Siggi Friess, ver.di Fachbereichsleiterin Bund, Länder und Gemeinden:
„Es ist ein Skandal, dass es immer mehr Beschäftigte gibt, die unter einem zeitlichen und inhaltlichen Arbeitsdruck stehen, der sie krank macht – und gleichzeitig sind viele Millionen Menschen erwerbslos,
leben in Armut oder arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Das sogenannte Normalarbeitsverhältnis geht immer weiter zurück und mittlerweile gibt es Millionen von Menschen, die zwar arbeiten, davon aber nicht leben können. Ein großer Teil davon sind Frauen, die als Alleinerziehende den Alltag bewältigen müssen oder als sogenannte ZuverdienerInnen einen Minijob haben.
Es ist deshalb dringend notwendig, eine breite gesellschaftliche Debatte über die Verteilung und Umverteilung von Arbeit zu führen, um allen Menschen Erwerbstätigkeit wie auch einen auskömmlichen Lohn zu ermöglichen. Arbeitszeitverkürzung ist hierfür der richtige und wichtige Ansatz.“
Auf dem ver.di-Bundeskongress 2011 wurde folgender Beschluss gefasst:
„Arbeitszeitverkürzung ist ein entscheidendes gewerkschaftliches Instrument gegen Arbeitslosigkeit, für eine Umverteilung von Arbeit, gegen Leistungsverdichtung und für mehr eigenbestimmte Zeit. Arbeitszeitverkürzung ist ein Stück Gesellschaftsveränderung. Sie ist nur durchsetzbar, wenn es gelingt, Arbeitszeitverkürzung zum Thema einer breiten gesellschaftlichen Debatte zu machen und starke zivilgesellschaftliche Bündnisse zu schließen.“
Auf Grundlage dieses Beschlusses haben die ver.di-Fachbereiche Bund, Länder und Gemeinden die Unterstützung des Kongresses am 10. Mai 2014 beschlossen und freuen sich, dass ein breites Bündnis u.a. mit dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, mit Studentinnen und Studenten, mit Teilen der IG BCE, der GEW, dem Rotstiftbündnis, dem SoVD, DIDF, attac und mehreren ver.di Bereichen entstanden ist.
Der Kongress findet statt am 10. Mai von 10 bis 19 Uhr in der Gewerbeschule 1, Angerstraße 7, Hamburg.