Die Geschichte von dem Paar, das mitten im Winter eine Bleibe suchte, ist gut 2000 Jahre alt. Immerhin: Maria und Josef fanden Unterschlupf in einem relativ gemütlichen Stall. Anders eine Gruppe von Bauwagen-Bewohnern, die seit Tagen durch die Gegend irrt. „Zukunft Wilhelmsburg“ will helfen und schlägt vor, den „Sprung über die Elbe“ zu unterstützen.
Hier die Erklärung von Zukunft Elbinsel:
„Hamburg ist reif für die Insel“ war das Motto der Zukunftskonferenz Wilhelmsburg und bei den jährlichen Spreehafenfesten haben wir WilhelmsburgerInnen die Menschen nördlich der Elbe ausdrücklich zum „Sprung über die Elbe“ aufgerufen.
Viele Menschen sind dem Ruf zum Sprung über die Elbe gefolgt, heute leben wieder – wie vor der Flut – über 50.000 Menschen auf der Elbinsel Wilhelmsburg, 4000 mehr als noch im Jahr 2000. Wilhelmsburg ist der
wachsende Stadtteil Hamburgs mit neun Prozent mehr Menschen in den letzten 10 Jahren, in denen Hamburgs Bevölkerungszahl gerade mal um zwei Prozent zugenommen hat.
Hier ist genug Platz für Alle da: In Ottensen leben 33 000 Menschen auf 2,7 km², in Wilhelmsburg haben
50 000 auf 36 km² Platz. Hier war immer Platz für Menschen aus aller Herren Länder, hier ist Platz für Studenten, für die ein Sonderprogramm zum Wohnen auf der Insel aufgelegt wurde, ebenso wie für Künstler, die ja gerade von der IBA für die Elbinsel angeworben werden, für Familien mit Kindern, für Leute von nördlich der Elbe, die Lust auf innovative Wohnprojekte haben. Und natürlich auch Platz für Menschen, die gerne – oder auch notgedrungen – in Bauwagen leben – warum sollten die nur in
Ottensen willkommen sein?
Die Handelskammer Hamburg wollte 50 000 zusätzliche Menschen auf die Elbinsel ziehen lassen. Das ist unrealistisch und zerstört die Natur und die Gestalt Wilhelmsburgs, aber Platz für Wohnen und Wohnungsbau ist auf der Insel allemal und könnte einen wichtigen Beitrag zur Entspannung auch auf dem Hamburger Wohnungsmarkt leisten. Dabei haben wir vor allem jene Flächen im Auge, wo unverständlicherweise in attraktivsten und zentralen, verkehrsgünstigen Lagen weiterhin und zunehmend
Container gestapelt werden. Da muss es auch möglich sein, geeignete Flächen für 15 oder 30 Menschen zu finden, die in Bau- und Zirkuswagen wohnen wollen. Infrage kommen dabei beispielsweise Plätze, die nur deshalb nicht genutzt werden konnten, weil man sie seit 30 Jahren für die nun auch von der Stadt aufgegebene nördliche Trasse der Hafenquerspange vorsah.
Stattdessen sollte hier Wohnen möglich sein! Eine Zwischennutzung durch Bauwagenstellplätze könnte an dieser Stelle Impulse in die richtige Richtung geben.
Die IBA baut Open Houses, Smart Material Houses, Smart Price Houses und Hybrid Houses, gerne wird auf den Spreehafen mit seinen Wasserhausbooten gezeigt – warum sollte hier nicht auch Raum sein für ein alternatives Wohnprojekt? Zumal wenn wie hier low price, smart material und Ressourcenschonung (die Wagen verfügen über Solaranlagen) in idealer Weise den IBA-Exzellenzkriterien entsprechen.
Gerade in diesen Wochen könnte von Wilhelmsburg die frohe Botschaft ausgehen: Hier ist genug Platz für Alle da und gute Nachbarschaft und friedliche Lösungen sind möglich in dieser Stadt!
Wir schlagen vor:
Es wird eine Arbeitsgruppe gebildet aus VertreterInnen der Leitungsebene der BSU, der IBA, des Regionalausschusses, der Bezirksverwaltung und von BewohnerInnen. Gemeinsam mit den ZOMIA- Bauwagen-BewohnerInnen wird nach geeigneten Plätzen gesucht.
Der Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg ist bereit, daran mitzuwirken.
1 Gedanke zu „Ein Platz für Bauwagen in Wilhelmsburg“