Aus Anlass der heutigen Unterzeichnung des zweiten Hamburger Ausbildungskonsenses durch Senat und Unternehmerschaft fordert die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion Gudrun Köncke eine Ergänzung des dualen Systems.
„Die vom Senat als „erfolgreich bezeichnete Arbeit des Hamburger Ausbildungskonsenses hat dazu geführt, dass Tausende Hamburger Jugendliche ohne Ausbildung bleiben und gleichzeitig in einigen Branchen ein Fachkräftemangel beklagt wird“, sagt Köncke. „Das darf nicht so weiter gehen!“
Notwendig ist aus ihrer Sicht eine Ergänzung nach dem dänischen Produktionsschulprinzip. Statt einer unübersichtlichen Vielzahl von Berufsvorbereitungs- und Berufsausbildungsmaßnahmen in unterschiedlichen Systemen können hier anrechenbare Ausbildungsmodule und vollqualifizierende Abschlüsse erworben werden. Dabei wird das Lernen in der Schule mit Praxisanteilen im Betrieb verbunden. So wird soziale Ausgrenzung verhindert und der bewährte Anteil des dualen Systems fortgeführt.
„Die jährlich wiederkehrenden kurzfristigen Einwerbe- und Unterstützungsangebote sind gut gemeint – bleiben aber ein Akt der Hilflosigkeit“, so Köncke. Auch der konjunkturelle Aufschwung führt nicht dazu, dass die Zahl der nicht ausgebildeten Jugendlichen abnimmt. Aktuell befinden sich rund 10.000 junge Menschen in Hamburg in aussichtlosen Warteschleifen, von denen viele dauerhaft auf Transferleistungen angewiesen sein werden.