Drogenexperte auf Entzug (1)

COMPUTERSPIEL.jpegDer Mann ist auf Entzug: Mangels einer funktionierenden Sucht- und Drogenpolitik seines Senats treibt sich CDU-Drogenexperte Olaf Böttger jetzt im Internet herum. Und wo wird er fündig? Natürlich in Holland, und berichtet: „In den Niederlanden öffnet jetzt die erste Klinik für Computerspielsüchtige in Europa.“

Die Klinik bietet denen Hilfe an, die ohne Joystick nicht mehr leben können. In den USA und Kanada gibt es bereits rund ein Dutzend Kliniken gegen diese Spielsucht und auch in China existiert schon eine derartige Einrichtung.

„Die Spiele sehen oft so harmlos aus, können aber genau so süchtig machen wie Alkohol oder Glücksspiel“, sagt Olaf Böttger, Fachsprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion für Drogen und Sucht. Zu den Entzugserscheinungen zählen u.a. Schweißausbrüche beim Anblick einer Spielkonsole.

Das Entzugsprogramm dauert vier bis acht Wochen und umfasst Therapiesitzungen, Workshops über gesunde Lebensführung und Ausflüge in die Natur. Die Forschung über Computerspiele steckt noch in den Kinderschuhen, weshalb auch nicht klar ist, wie diese Sucht definiert werden kann. Tatsache ist aber, dass viele Menschen, die eine Abhängigkeit von Computerspielen erkennen lassen, in Schwierigkeiten sind. Wie andere Abhängige auch, versuchten Spielsüchtige persönlichen Problemen zu entkommen, sagt der Suchtexperte Olaf Böttger. Ein typisches Anzeichen sei es, wenn andere Dinge vernachlässigt würden.

Im Unterschied zu anderen Suchtmitteln bekommen Kinder das erste Spielgerät oft von ihren Eltern geschenkt. Weil es so neu sei, würden die Eltern die Gefahr häufig auch nicht erkennen, sagt Böttger. Eltern von Spielsüchtigen sagen oft: „Ich weiß, dass irgend etwas nicht stimmt, aber ich weiß nicht genau was.“

Könnte man bei dieser Pressemitteilung vielleicht auch nicht besser sagen, oder, Herr Böttger?

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