Domplatz: Spitzentreffen gescheitert

photocasePOMPIDOU.jpegDen Versuch war es wohl wert, aber das Gespräch der Fraktionsvorsitzenden der drei Rathaus-Parteien über die Domplatz-Bebauung ist gescheitert. Jetzt fordern GAL und SPD gemeinsam, den Weg für einen Neustart freizumachen. Gesprächsbereit sei man aber weiterhin.

In der Diskussion um die Bebauung des Domplatzes haben die Fraktionsspitzen von GAL und SPD, Christa Goetsch und Michael Neumann, den Senat aufgefordert, eine Neuausschreibung des Projekts in die Wege zu leiten. Zuvor war ein Gespräch beider mit dem Vorsitzenden der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Bernd Reinert, ohne Einigung zu Ende gegangen.

„Der Architekturentwurf für den Domplatz findet in Hamburg so gut wie keine Zustimmung. Deshalb wäre es unklug, wenn Senat und CDU jetzt trotzig an der aktuellen Planung festhalten würden“, sagten Goetsch und Neumann.

Beide betonten, vor dem Hintergrund der verfahrenen Lage sei ein Neuanfang unvermeidlich. Eine wesentliche Voraussetzung für eine Neuplanung des Gebäudes ist eine deutliche Reduzierung des Bauvolumens. SPD und GAL sind dazu bereit, über das Nutzungskonzept des Gebäudes am Domplatz zu sprechen, insbesondere über eine Verringerung des Raumbedarfs durch die Bürgerschaft. Die zweite Voraussetzung für eine sinnvolle Neuplanung des Vorhabens ist die Abkehr vom Investorenmodell damit dessen Restriktionen vermieden und die dauerhafte Nutzung des Gebäudes durch die Öffentlichkeit gesichert werden kann.

Die Fraktionsvorsitzenden forderten Bürgermeister von Beust auf, nicht länger an seiner Position des „alles oder nichts“ festzuhalten.

Neumann: „Bundeskanzler Helmut Schmidt hat davor gewarnt, die Frage der Domplatzbebauung parteipolitisch zu missbrauchen. Wir wollen eine Lösung, die der historischen Würde des Ortes entspricht, deren äußere Gestaltung auf allgemeine Zustimmung stößt und die allen Menschen in Hamburg etwas bietet.“

Goetsch: „Der Senat muss zurück auf Los. Der Bürgermeister muss endlich Einsicht zeigen. Die Preisträger des Wettbewerbs sollten mit reduzierten Raumprogramm und neuem Finanzierungsmodell neue Entwürfe erstellen. Nur so wird es ein gutes Ende für den Domplatz und eine neue Zentralbibliothek im Herzen der Stadt geben.“

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