Dieser Fluss stinkt zum Himmel!

Die Stadtentwässerung (HSE) benutzt die kleine Wedeler Au seit Jahren als eine Art Mülldeponie: Bei jedem Starkregen laufen die Mischwassersiele über, stinkende Fäkalien verteilen sich, und Fische und Amphibien lassen massenweise ihr Leben. Jetzt soll endgültig Schluss sein: Altona will der HSE die wasserrechtliche Genehmigung zur Einleitung entziehen.

Immer, wenn es im Hamburger Westen zu Starkregen kommt, ist in der Wedeler Au im wahrsten Sinne des Wortes Land unter. Fische und Reptilien lassen massenweise ihr Leben, Äcker und Naherholungsgebiete versinken in Fäkalien.

Der Grund: Das Mischwassersiel der Hamburger Stadtentwässerung HSE ist nicht in der Lage, die Wassermengen zum Klärwerk Hetlingen aufzunehmen und entlässt die Drecksosse in die Wedeler Au. Umweltexperte Sven Hielscher (CDU): „Was den ortsansässigen Bauern über die Gülleverordnung zu Recht verboten ist, gehört für die HSE zum selbstverständlichen Alltag!“

Alle Versuche von Bezirksverwaltung und Bezirksabgeordneten, mit der HSE zu einer vernünftigen Lösung zu kommen, um die Wedeler Au vor dem Kloakenerguss zu bewahren, sind bislang gescheitert. Die HSE mauert, legt erbetene Unterlagen nicht vor, weigert sich beharrlich, Lösungsvorschläge zu entwickeln.

Jetzt platzte den Bezirksabgeordneten der Kragen. Am späten Abend ihrer Juni-Sitzung beschlossen sie einstimmig: Entweder, die HSE legt bis zum 30. Juni Unterlagen und Lösungskonzepte vor, oder das Bezirksamt widerruft die wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung des Mischwassers in die Wedeler Au!

Hielscher: „Die HSE hat viele Möglichkeiten, ihre Gülleattacken auf die Wedeler Au zu unterbinden: Sie kann das Dreckwasser zum Klärwerk Dradenau umleiten oder ein Auffangbecken als Überlaufpuffer installieren. Eines allerdings wird sie künftig nicht mehr können: Die Wedeler Au als Endlager missbrauchen.“

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