Die Manager haben versagt

Das Management der Hamburger Werft Blohm + Voss hat angekündigt, bis zum Jahr 2009 rund 200 der 1100 Arbeitsplätze im Neubaubereich abzubauen. „Die Manager haben versagt“, fasst SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann schlicht zusammen.

SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann erklärt dazu: „Das ist eine ganz schlechte Nachricht für den Industriestandort Hamburg. Wenn bei Blohm + Voss jeder fünfte Arbeitsplatz im Neubaubereich verschwindet, obwohl Deutschlands Schiffbau boomt, muss sich das Management fragen lassen, was es falsch gemacht hat. Wieder einmal zahlen die Arbeitnehmer die Zeche für Planungsfehler und Kurzsichtigkeit einer Unternehmensführung. Und bisher gibt es nicht einmal einen akzeptablen Sozialplan.

Etwa die Hälfte der Werftarbeiter bei Blohm + Voss ist in Leiharbeit tätig. Auch dies ermöglicht der Leitung die Methode „Heuern und Feuern“. Die Folge: Qualifizierte Fachkräfte fehlen im täglichen Betrieb. Jahrelang wurde auch Blohm + Voss mit staatlichen Bürgschaften unterstützt: Vom CDU-Senat ist aber nichts zu hören angesichts des offensichtlichen Missmanagements auf der Werft. Durch den Job-Abbau geht weiteres Know-how verloren.

Schon 2005 hat die SPD einen „Masterplan Industriepolitik“ gefordert, um eine Qualifizierungsoffensive in einem ganzheitlichen industriellen Konzept zu realisieren.

Der Schiffbau in Deutschland hat volle Auftragsbücher. Doch 200 feste Arbeitnehmer verlieren in Hamburg ihren Arbeitsplatz. Die Wochenarbeitszeit soll ohne Lohnausgleich erhöht werden. Gleichzeitig schiebt Blohm + Voss rund 60.000 Überstunden vor sich her. Das passt alles nicht zusammen. Hamburgs Arbeitnehmer dürfen nicht auf dem Arbeitsmarkt herumgeschubst werden. Deshalb bleibt es wichtig, Leih- und Zeitarbeitsplätze in feste Jobs umzuwandeln und die Ausbildung weiter zu fördern. Vom Bürgermeister und Wirtschaftssenator höre ich auch dazu kein Wort.“

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