Die Jugendberufsagentur ist ein Erfolgsmodell

Bundesweit vorbildlich: Hamburgs Arbeitssenator Detlef Scheele (SPD) hat heute Frank-J. Weise, dem Chef der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, das Konzept und die Intention der Jugendberufsagentur vorgestellt. Weise lobte den partnerschaftlichen Ansatz aller beteiligten Institutionen, sämtliche Beratungs- und Integrationsangebote für Jugendliche unter einem Dach zu bündeln.

„Die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt sind insgesamt groß“, betonte Frank J. Weise. „Es muss gelingen, jedem einzelnen Jugendlichen einen adäquaten Übergang von Schule in Ausbildung, Studium oder Arbeit zu ermöglichen. Vor allem müssen wir die Zahl der Schul-, Ausbildungs- und Studienabbrecher verringern.“ Dafür seien kompetente, individuelle, umfassende und frühzeitige Beratung durch die Partner und Anwendung aller zur Verfügung stehender Instrumente unbedingt Voraussetzung. „Hamburg ist hier auf dem richtigen Weg“, sagte er. „Daher sehe ich das Hamburger Konzept der Jugendberufsagentur als eines, das auf andere Städte, Regionen oder Bundesländer übertragbar ist. Es gilt, alle Talente und Potenziale zu nutzen, um den zukünftigen Veränderungen am Arbeitsmarkt zu begegnen. Dazu zähle ich vor allem den demografischen Wandel, den Fachkräftebedarf, die Altersstruktur in den Unternehmen und die Notwendigkeit der Reduzierung staatlichen Transferleistungen.“

Detlef Scheele, Senator für Arbeit, Soziales, Familie und Integration sieht die Jugendberufsagentur als die Institution an, die mittelfristig dem ganzen Wirtschafts-, Bildungs- und Ausbildungsstandort Hamburg dienen wird. „Insbesondere die Tatsache, dass die Jugendhilfe mit an Bord ist, habe ich so noch in keinem anderen Bundesland gesehen – das ist eine großartige Leistung“, sagte der Arbeitssenator. Die Jugendberufsagentur informiere und berate ganz individuell, egal ob ein Schüler ohne Schulabschluss vorspricht oder eine Abiturientin, der bzw. die sich nach Studienmöglichkeiten nach einem Auslandsaufenthalt erkundige. „Die ersten Wochen seit dem Start zeigen deutlich: Arbeitsagentur, Jobcenter, Bezirke sowie Schul- und Sozialbehörde arbeiten eng und partnerschaftlich zusammen“, sagt er. „Sie suchen gemeinsam nach Lösungen, um Jugendlichen einen passenden beruflichen Einstieg zu ermöglichen. Gerade die kurzen Wege und die enge Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen im gemeinsamen Haus kommen den Jugendlichen zugute, denn: ‚Jeder wird in Hamburg gebraucht, niemand darf verlorengehen‘.“

Auch Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung in der Regionaldirektion Nord, ist von dem Angebot aus einer Hand überzeugt. „Jugendliche, Eltern, Schulen und vor allem die Ausbildungsbetriebe profitieren gleichermaßen“, sagte sie. „Allein die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagentur hatte im letzten Berichtsjahr 10.600 freie Ausbildungsstellen für Jugendliche zu vermitteln, wovon die Jugendberufsagentur unmittelbar profitiert. Aktuell sind es über 5.000 Lehrstellen, die bereits heute zum Februar bzw. Herbst 2013 angeboten werden. Daher ist eine rechtzeitige Berufsorientierung und -wahl der Schlüssel zur erfolgreichen Ausbildungssuche.“

Erfreut zeigt sich Haupt-Koopmann auch über das große Interesse überregionaler Besucherinnen und Besucher in der Jugendberufsagentur. „Neben Staatsräten, einer Europavertretung und einem europäischen Jugendprojekt war auch eine Bremer Delegation vor Ort, um sich direkt zu informieren und die Jugendberufsagentur Hamburg persönlich zu erfahren“, betonte sie.

Hintergrundinformationen

Als erstes Bundesland hat Hamburg im September 2012 eine Jugendberufsagentur eingerichtet, um junge Menschen gezielt in Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln und dabei aus einer Hand zu betreuen. An zunächst zwei Standorten in den Bezirken Hamburg-Mitte und Harburg stehen Experten Jugendlichen unter 25 Jahren zu allen Fragen des qualifizierten Berufseinstiegs zur Seite. In den kommenden zwei Jahren sollen flächendeckend in allen Bezirken Standorte eingerichtet werden.

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