Der DGB Hamburg begrüßt die Bundesratsinitiative des Hamburger Senats für besseren Arbeitsschutz im Bereich psychischer Belastungen und kritisiert die Handelskammer für deren ablehnende Haltung.
Im Einzelnen teilt der DGB Hamburg mit:
Zur heute vorgestellten Bundesratsinitiative für mehr Schutz vor psychischer Belastung bei der Arbeit erklärt Hamburgs DGB-Vorsitzender Uwe Grund: „Regelungen für einen besseren Arbeitsschutz sind notwendig, überfällig und tragen zu mehr Klarheit bei. Deswegen begrüßen wir die Initiative des Senats.“
Uwe Grund widerspricht der Handelskammer, die sich heute gegen gesetzliche Auflagen für Betriebe aussprach: „Wer in einem Betrieb in Führungsposition für Menschen verantwortlich ist, muss auch bereit sein Regelungen zum Umgang mit MitarbeiterInnen in Kauf zu nehmen, die die Beschäftigten am Arbeitsplatz schützen.“
Inhaltlich sieht Grund Regelungslücken in den bisherigen Arbeitsschutz-Bestimmungen. „Während in der Vergangenheit vor allem durch Helm und Sicherheitsschuhe Arbeitsunfälle verhindert werden mussten, bewegen wir uns heute zunehmend in einer Dienstleistungsgesellschaft, in der oft das Prinzip Multi Tasking unter Zeitdruck herrscht: Am besten muss alles möglichst ganz schnell, gleichzeitig und schlimmstenfalls ohne Unterstützung von anderen erledigt werden. Und um dem noch die Krone aufzusetzen am besten noch in unsicheren Arbeitsverhältnissen.“
Bei solchen Bedingungen müsse man sich über die stark steigenden Zahlen von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz nicht wundern, so Grund weiter, der noch ergänzt: „Wenn die geplante Verordnung kein zahnloser Tiger bleiben soll, müssen natürlich auch die entsprechenden Sanktionen und Kontrollen erfolgen. Wir erwarten, dass die Ämter für Arbeitsschutz dann entsprechend personell ausgestattet wird.“