Wie weit sind die Planungen für die Sanierung der Meiendorfer Straße? Dieser Frage will die SPD-Fraktion in der Wandsbek mit einer Anfrage auf den Grund gehen. „Dieses Teilstück der B 75 ist in einem desolaten Zustand, der sich fast täglich verschlechtert. Betroffen sind nicht nur die Fahrbahn, sondern ebenso die noch immer nicht befestigten Nebenflächen für Fußgänger und
Radfahrer, die vom ruhenden Verkehr immer stärker in Mitleidenschaft gezogen werden“, begründet Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion, deren langjährige Forderung nach einer Sanierung der Straße.
Nachdem das Bezirksamt Wandsbek mit Unterstützung der Bezirksversammlung im Sommer 2005 wegen des miserablen Zustands der Straße bereits Tempo 50 für Pkw und Tempo 30 für Lkw anstelle von Tempo 60 anordnen wollte, jedoch am Widerstand der Innenbehörde gescheitert war, fand die Forderung bei der zuständigen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt endlich Gehör. Sie kündigte im November 2005 an, „Vorplanungen aufzunehmen, die als Basis für
eine abschnittsweise Erneuerung geeignet sind.“
Zuvor hatte die Behörde wiederholt erklärt, ein Ausbau habe für sie keine hohe Priorität und sie werde deshalb keine Mittel zur Verfügung stellen. „Der massive öffentliche Druck hat die Behörde offenbar zum Einlenken bewegt. Doch seit dieser Ankündigung haben wir nichts wieder gehört. Dabei haben wir eigentlich keine Zeit mehr zu verlieren“, meint Buschhüter. Auch die im Rahmen des im Dezember 2005 angekündigten „7-Millionen-Euro-Sonderprogramms zur Instandsetzung von Straßen und Wegen“ vorgesehene vorläufige Deckensanierung im Abschnitt zwischen Saseler Straße und Spitzbergenweg sei bis heute nicht erfolgt.
Laut Behörde sei eine Verbesserung der Situation nur durch einen vollständigen Neubau mit Überplanung des gesamten Verkehrsquerschnitts möglich. Dies sieht auch die SPD-Fraktion so. Nach ihren Vorstellungen sollen einerseits die Fahrbahn saniert, andererseits im Rahmen eines
bedarfsgerechten Ausbaus die Geh- und Radwege erstmals befestigt, der ruhende Verkehr mit Rücksicht auf Fußgänger und Radfahrer neu geordnet und, wo erforderlich, Abbiegespuren geschaffen oder verlängert werden. Die Fahrbahn selbst soll zweispurig bleiben, gesunde Bäume erhalten werden.
Immerhin hat es die Meiendorfer Straße bereits in den Investitionsplan des Senats geschafft. Dort sind, allerdings erst ab 2010, 8 Mio. Euro für die Sanierung eingeplant. „So lange können wir jedoch nicht warten. Mit der Sanierung eines ersten Abschnitts muss spätestens 2008 begonnen werden“, fordert Buschhüter.
Ein weiterer Streitpunkt bleibt Tempo 60. „Nicht nur wegen ihres miserablen baulichen Zustands, sondern auch, weil die Meiendorfer Straße nur zweispurig ist, halten wir Tempo 60 hier für einen schweren Fehler“, sagt Buschhüter.
Der ADAC sieht das ähnlich. In einer Stellungnahme schrieb er im April 2006: „Bis zur Sanierung der Straße sollte das Geschwindigkeitsniveau durchaus wieder auf Tempo 50 herabgesetzt werden.“