Im deutschen Schulsystem bleiben die Bildungschancen der Kinder von der Ausbildung und dem Geldbeutel der Eltern abhängig. Das zeigt erneut die heute vorgestellte PISA Schulstudie.
„Der PISA-Turm bleibt schief: Wer von zu Hause weniger mitbekommt, wird auch bei gleicher Leistung behindert und ausgebremst. Damit muss endlich Schluss sein“, sagt die GAL-Fraktionsvorsitzende Christa Goetsch. Die Idee, Kinder auf zwei oder drei Säulen zu verteilen, sei sozial ungerecht, leistungshemmend und für eine moderne Gesellschaft unhaltbar. Die Kinder nach Begabung – hier akademisch, dort praktisch – einzuteilen, wie der CDU Senat in Hamburg plant, widerspreche allen pädagogischen Erkenntnissen und der heutigen Berufswelt.
Bei den erreichten Kompetenzen bleiben die deutschen Schülerinnen und Schüler weiterhin nur Mittelmaß. Darüber kann auch das erfreuliche Ergebnis in den Naturwissenschaften nicht hinwegtäuschen. Doch selbst dort zeigt sich die soziale Spaltung: In Hauptschulen ist der naturwissenschaftliche Unterricht ein Stiefkind und die Leidtragenden sind Kinder aus Migrantenfamilien und bildungsfernen Schichten. „Das gefährdet auf Dauer den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und die wirtschaftliche Entwicklung“, sagt Goetsch.
Mit dem bereits 2003 veröffentlichten Programm „9 macht klug“ hat die GAL dargestellt, dass die Schulen sich in Inhalt und Struktur erneuern müssen, um leistungsstark und sozial gerecht zu werden. Das bedeutet die Vermeidung der Auslese nach sozialer Herkunft, längeres gemeinsames Lernen und die individuelle Förderung aller Kinder.