Der Norden braucht den Mindestlohn

Unter 8,50 Euro geht es nicht! Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) fordert die sondierenden Bundestagsparteien und norddeutschen Bundestagsabgeordneten auf, keinem Mindestlohn unterhalb von 8,50 Euro zuzustimmen.

„Ein Einknicken vor der Lohndrücker-Lobby darf es nicht geben. Der Niedriglohnsektor hat gigantische Ausmaße angenommen, gerade im Norden. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern muss jeder vierte Vollzeitbeschäftigte seinen Lebensunterhalt von Niedriglohn bestreiten, in Hamburg ist es jeder Fünfte. Wer jetzt auch noch beim Mindestlohn tiefstapelt, schickt prekär Beschäftigte weiter als Aufstocker zum Sozialamt. Deshalb muss jetzt endlich ein gesetzlicher Einstieg bei 8,50 Euro festgelegt werden, danach stehen die Gewerkschaften gerne für die weiteren Lohnerhöhungen mit ihrem Sachverstand beratend zur Verfügung“, sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord.

„Zwischen 2000 und 2012 haben die Arbeitnehmer Reallohnverluste von 1,8 Prozent hinnehmen müssen. Vom Mindestlohn kann niemand große Sprünge machen, er schützt lediglich gegen die bitterste Armut. Ein Land, in dem der Reichtum wächst, kann sich den Mindestlohn für die untersten Einkommensgruppen allemal leisten. Geschäftsmodelle, die auf Dumpinglöhne und ergänzende Sozialhilfe setzen, dürfen keine Zukunft haben“, so Polkaehn.

Der DGB-Vorsitzende wies auf eine aktuelle Meinungsumfrage von infratest dimap hin, der zufolge 86 Prozent der Bürgerinnen und Bürger einen gesetzlichen Mindestlohn befürworten, damit das Arbeitseinkommen zumindest das Existenzminimum sichert. Von 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verfügen 21 über einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn

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