Der Hafen zeigt Flagge

Ob bei Schietwetter oder Sonnenschein: Am Freitag wollen Hamburgs Hafenarbeiter zeigen, dass sie um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Ob die Demo auch die Richter in Leipzig beeindruckt, die über die Elbvertiefung urteilen müssen?

Morgen startet um 11.55 Uhr in der Hafencity am Dar-es-Saalamplatz/Ecke Osakaallee eine von ver.di Hamburg organisierte Demonstration der Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter, mit der diese darauf aufmerksam machen wollen, dass es bei der laufenden Diskussion um die Fahrrinnenanpassung der Elbe auch um die Zukunftssorgen der rund 150.000 Beschäftigten gehen muss.

Hamburgs DGB-Vorsitzender Uwe Grund wird morgen an der Demonstration der Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter für ihre Arbeitsplätze und für die Umwelt teilnehmen: „Rund 250.000 Menschen sind in Deutschland vom Hamburger Hafen abhängig. 150.000 dort beschäftigt. Ihre Zukunft darf man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Schon jetzt leidet der Hafen unter der schwachen Weltkonjunktur und geringeren Umschlagszahlen bei den Containern. Umso wichtiger ist es, dass wir in Hamburg nicht den internationalen Anschluss verlieren und durch die Elbvertiefung gewappnet sind für den Warenverkehr auf größeren Schiffen.“

Der Gewerkschafter wies darauf hin, dass besonders viele mittelständische Unternehmen im Hafen tätig sind: „Gerade für sie und die dortigen Arbeitsplätze ist die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens von enormer Wichtigkeit.“

Uwe Grund: „Sich für die Elbvertiefung auszusprechen heißt nicht, gegen den Umweltschutz zu sein. Wir setzen uns aber energisch gegen alle Versuche zur Wehr, Umweltinteressen gegen Arbeitsplatzsicherung auszuspielen. Bedenken wegen der Deichsicherung oder den ökologischen Auswirkungen haben ihre Berechtigung. Sie müssen in die sorgfältigen Planungen der Fahrrinnenanpassung einfließen. Gleichzeitig wollen wir aber die vielen Arbeitsplätze im Hafen dauerhaft sichern. Jede und jeder der im Hafen Beschäftigten muss mit seinen Sorgen und Zukunftsängsten ernst genommen werden. Die Demonstration am Freitag soll das deutlich zeigen.“

Die SPD-Fraktion unterstützt die Demonstration und wird mit einigen Abgeordneten auch daran teilnehmen. SPD-Fraktionschef Andreas Dressel: „In diesem Konflikt ist es richtig und wichtig, dass sich auch die Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter Gehör verschaffen. Beim Thema Elbvertiefung geht es nicht nur um die Zukunft von Stadt und Hafen, sondern auch um die Existenz von rund 150.000 Beschäftigten und ihren Familien. Das kann nicht oft genug betont werden. Dass die Demonstration gleichermaßen Arbeitsplätze und den nötigen Umweltschutz thematisiert, ist ebenfalls ein wichtiges Zeichen: Denn der Planfeststellungsbeschluss zur Elbvertiefung berücksichtigt alle Naturschutzbelange und kompensiert die unvermeidlichen Eingriffe in den Lebensraum Elbe. Ich bin sehr zuversichtlich, dass dies am Schluss des Hauptsacheverfahrens auch das Bundesverwaltungsgericht feststellen wird.“

Ablauf der Demonstration:

Start um 11.55 Uhr am Dar-es-Saalamplatz/Ecke Osakaalle (Hafencity).

Nach dem Weg durch die Hamburger Innenstadt beginnt um ca. 13.30 Uhr auf dem Rathausmarkt die Abschlusskundgebung

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