Die Fachsprecherin für Kulturpolitik der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dorothee Stapelfeldt, hat die Bemühungen des Senats zum Erhalt denkmalgeschützter oder denkmalwürdiger Häuser in Hamburg als „unzureichend“ kritisiert.
„Das heutige Senatsgespräch zum Thema Denkmalpflege hat offensichtlich nichts daran geändert, dass hier eine nachvollziehbare Linie fehlt. Für den Senat ist der Denkmalschutz offenbar lediglich ein Wahlkampfthema“, sagte Stapelfeldt am Dienstag.
So sei etwa nicht nachvollziehbar, warum das Mollersche Palais in der Rothenbaumchaussee 67/69 zunächst als nicht schützenswert betrachtet und zum Abriss frei gegeben worden sei, nach neuesten Erkenntnissen des Denkmalschutzamtes aber nun doch als denkmalschutzwürdig eingestuft wird.
Noch Anfang Juni hieß es, dass dem Gebäude aus Sicht des Denkmalschutzes keine besondere bauhistorische Bedeutung zukomme, betonte Stapelfeldt. Nun gebe es eine Neubewertung, bei der unklar ist, welche Erkenntnisse zur dieser neuen Einschätzung geführt haben und welche Konsequenzen dies für den Erhalt des Gebäudes haben wird, bedauerte die SPD-Kulturexpertin.
Es sei eine „Verwaltungsposse“, dass ein erhaltenswertes Gebäude in einem nahezu einwandfreien Zustand abgerissen werden darf. Hier muss der Senat für Klarheit sorgen, forderte Stapelfeldt. Andererseits verfestige sich der Eindruck, dass das plötzliche Engagement des Bürgermeisters zum Erhalt historischer Bauten allein dem beginnenden Wahlkampf geschuldet ist.