Was uns auf den Nägeln brennt
Claudia Pinl liest aus „Das Biedermeier-Komplott“
– Wie Neokonservative Deutschland retten wollen –
Donnerstag, 31.01.08, 20.00 Uhr
Literaturhaus, Schwanenwik 38
Die Scheidungsziffern steigen, die Geburtenraten sinken, wir werden nicht nur weniger und älter, sondern auch noch dümmer. Neokonservative sehen Deutschland am Abgrund. Schuld sei die Generation der 68er mit ihrem Kampf für Selbstbestimmung und gegen Autoritäten, ihrer Konsum- und Leistungsverweigerung. Feministinnen sowieso, Gebärunwillige und die Töchter der Emanzen noch dazu. Bürgerliche Werte und Institutionen wie Familie seien systematisch entwertet und heruntergewirtschaftet worden, heißt es in Büchern von Kirchhof, Herman, Hahne, di Fabio u.a.. Als rettenden Schritt in die Zukunft empfehlen neokonservative Publizisten die Rolle rückwärts in ein vermeintlich sicheres Biedermeier: die Wiederbelebung traditioneller Institutionen und bürgerlicher Werte wie Familie, Nationalstolz, Religion. „Insbesondere die Bücher der religiös geprägten Autoren Kirchhof, Hahne und di Fabio erinnern in ihrem Zuschnitt an die ‚biedermeierliche Hausväterliteratur’ mit ihrer die gesellschaftlichen Realitäten abwechselnd verteufelnden oder hellblau einfärbenden Tünche aus religiöser Schwärmerei, Doppelmoral und Patriarchalismus …“ (Die Zeit). „Ein erfrischendes Vergnügen, Claudia Pinls Gegenattacke zu lesen …“ (Die Zeit). „Endlich schlägt mal eine mit Schwung zurück … die beste Antwort auf Eva H.“ (Kölner Stadtanzeiger). Die TAZ sprach von einer fulminanten Abrechnung mit den Propheten der ‚Neuen Bürgerlichkeit’, mit der Pinl wider den Patriotismus, die Schöpfungsbiologie und die Familienidylle à la Herman polemisiere.
Claudia Pinl lebt als Autorin, Publizistin und Journalistin in Köln. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Bücher „Vom kleinen zum großen Unterschied: ‚Geschlechterdifferenz’ und konservative Wende im Feminismus“ und „Männer lassen arbeiten“.
Heidemarie Ott moderiert.
Kooperation mit umdenken / Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V.
Eintritt: Euro 7,– / erm. 4,–
Literaturzentrum Hamburg, Schwanenwik 38,
22087 Hamburg, internet: www.lit-hamburg.de
Kartenreservierungen
montags – freitags, 11.00 Uhr – 18.00 Uhr
Telefon 227 92 03 /207 69 037 oder FAX an 229 15 01