Chemie-Tarifverhandlung: Weiterhin kein Angebot

Die Tarifverhandlungen für die rund 550.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie blieben am Dienstag (14. Juni) ohne Abschluss. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor.

Die Gespräche werden am 22. Juni in Lahnstein fortgesetzt. Die IG BCE fordert eine Erhöhung der Entgelte um 5 Prozent und die Weiterentwicklung des Tarifvertrags „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“.

Nach neun ergebnislosen Runden in den Regionen brachte die erste Verhandlung auf Bundesebene Annäherungen im Komplex Ausbildung. Die IG BCE will die Erfolgsstory dieses Vertragswerkes fortschreiben. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels kommt es aus Sicht der Gewerkschaft darauf an, die Perspektiven junger Leute in der chemischen Industrie weiter zu verbessern.

Keine Bewegung gab es dagegen in der Entgeltfrage. Die IG BCE untermauerte ihre Forderung mit der insgesamt guten Verfassung der Branche. Die Großunternehmen sind gut aufgestellt, das zeigen auch die Quartalsberichte mit sehr ordentlichen Gewinnen und kräftigen Dividenden.

Peter Hausmann, Verhandlungsführer der IG BCE: „Es ist gut, dass die Verhandlungen in einer vernünftigen Tonlage geführt werden, das war ja in der jüngeren Vergangenheit nicht immer so. Wir wissen, dass Forderung und Abschluss nie identisch sind. Am Ende steht immer ein Kompromiss. In den großen Tarifbewegungen dieses Jahres hat die Vertragslaufzeit stets eine besondere Rolle gespielt. Wir wollen ein anspruchsvolles, attraktives Entgeltplus – die Spielräume dafür sind vorhanden.“

Eine Umfrage unter 50 führenden Chemiemanagern stärkt unsere Forderungen: In einer nach Schulnoten gewichteten Skala geben sie einen Durchschnittswert von 2,3 für die derzeitige Gesamtzufriedenheit an, leicht besser als der Vorjahreswert von 2,5. Die Geschäftserwartungen haben die Note 2,6, die Wachstumsprognose beträgt beachtenswerte 3,3 Prozent.

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