Burger King kündigt bundesweit Betriebsräte.
Die Burger King GmbH kommt seit der Übernahme von 91 Restaurants durch die Yi-Ko Holding nicht zur Ruhe. Nach Informationen der Gewerkschaft Nahrung–Genuss–Gaststätten (NGG) hat das Unternehmen allein in den letzten zwei Monaten 14 Kündigungsverfahren gegen Betriebsräte eingeleitet. Dabei bedient sich die Geschäftsführung mehr als zweifelhafter Methoden.
Beispielhaft hierfür steht das Verfahren gegen den Betriebsratsvorsitzenden einer Dortmunder Filiale, das morgen, am 2. August 2013, vor dem Arbeitsgericht Dortmund verhandelt werden soll. Ganz offensichtlich haben sich Vertreter des Arbeitgebers unter einem Vorwand eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erschlichen und konstruieren daraus einen Kündigungsgrund. Der Vorwurf: Da der Betriebsrat vom selben Arzt krankgeschrieben wurde, müsse seine Erkrankung ebenfalls vorgetäuscht sein.
„Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten“, kommentiert Michaela Rosenberger, stellvertretende Vorsitzende der NGG. „Ganz offensichtlich soll hier ein Betriebsratsmitglied mürbe gemacht werden, um einen betriebsratslosen Raum zu schaffen.“ Weitere Verfahren mit vorgeschobenen Kündigungsgründen gegen Betriebsratsmitglieder liefen zur Zeit in München, Augsburg, Speyer, Bochum, Essen, Frankfurt, Köln und Dortmund: „Auch in diesen Fällen werden Kündigungsgründe vorgeschoben, die aus unserer Sicht einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhalten werden“, stellt Rosenberger fest.
Auch die korrekte Anwendung der geltenden Tarifverträge scheint der Yi-Ko Holding nur schwer zu gelingen. Direkt nach dem Kauf Anfang Mai erklärte die Unternehmensleitung zunächst, weder die bereits vereinbarte Tariferhöhung noch das tarifliche Urlaubsgeld im Juli zahlen zu wollen. Erst auf Grund des öffentlichen Drucks erklärte die Geschäftsleitung, sich tarifkonform verhalten zu wollen. Umso peinlicher nun, dass in der Gehaltsabrechnung für den Monat Juli das Urlaubsgeld für rund 400 Beschäftigte der Burger King GmbH fehlte.
Die Burger King GmbH wird vor Gericht u.a. von Rechtsanwalt Helmut Naujoks vertreten, der sich in der Vergangenheit einen Namen als „Betriebsrätefresser“ gemacht hat.