Der Landesvorstand der Hamburger SPD hat sich am Freitagabend abschließend auf die Vorschläge für die Landesliste geeinigt. Damit, so SPD-Chef Ingo Egloff, stünde nach „intensiver und konstruktiver Diskussion“ die SPD-Landesliste fest, die auf dem Landesparteitag am 23. Juni zur Abstimmung gestellt wird. Verdi-Chef Rose wurde untergebracht, die Frauen-Quote allerdings nicht eingehalten.
An der Spitze der Landesliste steht der Spitzenkandidat Michael Naumann. Ihm folgen die Erste Vizepräsidentin der Bürgerschaft, Barbara Duden, der Fraktionsvorsitzende Michael Neumann, Mathias Petersen und Dorothee Stapelfeldt. Letzteren waren ihre Plätze zugesagt worden, damit sie sich nach dem Abstimmungs-Debakel im Winter von der Kandidatur für das Amt der/des Spitzenkandidatin/en zurückzogen.
Landesvorsitzender Ingo Egloff: „Es ist uns gelungen, auf den 25 aussichtsreichen Plätzen eine gute Mischung aus erfahrenen Parlamentariern und talentierten, neuen Kandidaten zu finden. Insbesondere freut es mich, dass wir, nachdem mit Uwe Grund und Arno Münster schon zwei erfahrene Gewerkschafter nominiert sind, mit dem Verdi-Vorsitzenden Wolfgang Rose einen engagierten Streiter für die Arbeitnehmerinteressen aufstellen. Ich bin sicher, dass die starke Verankerung von Gewerkschaftern auf der SPD-Landesliste dazu führen wird, dass das sozialpolitische Profil der Hamburger SPD deutlich sichtbar wird und die Menschen merken, dass eine soziale Politik in Hamburg nur mit der SPD zu erreichen ist.
Erfreulich ist es auch, dass mit Günter Ploß der Vorsitzende der Hamburger Sportbundes auf der SPD-Liste kandidiert.“
Damit dessen Listenplatz 24 zieht, müsste die SPD allerdings etwa 37 % der Stimmen bekommen – oder bei einer Regierungsbeteiligung Abgeordnete von den vorderen Plätzen in Regierungsämter schicken, so dass spätere Kandidaten nachrücken.
Die Plätze 1-25 der SPD-Landesliste (bis etwa Platz 18 gelten sie als „sicher“):
1. Michael Naumann
2. Barbara Duden
3. Michael Neumann
4. Mathias Petersen
5. Dorothee Stapelfeldt
6. Karl Schwinke
7. Peter Tschentscher
8. Karin Timmermann
9. Dirk Kienscherf
10. Andrea Rugbarth
11. Wolfgang Rose
12. Arno Münster
13. Stefan Schmitt
14. Carola Veit
15. Rolf-Dieter Klooß
16. Thomas Böwer
17. Gerhard Lein
18. Gabi Dobusch
19. Elke Badde
20. Olaf Steinbiß
21. Jan Quast
22. Falko Drossmann
23. Carola Ensslen
24. Günter Ploss
25. Andre Schoop
Man fragt sich, warum Hamburgs SPD überhaupt noch eine Satzung hat – eingehalten wird sie ja doch nicht. Der „Einschub“ von Rose zwischen die von den Kreisen aufgestellten Kandidaten ist jedenfalls nicht legal. Hätte er sich doch trauen können, in seinem eigenen Kreis zu kandidieren! Und ganze acht Frauen unter den ersten 25 Bewerbern – das ist ein Rückfall in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Stimmt, die Quote wird an keiner Stelle eingehalten. Naumann – Duden – Neumann – Petersen, das ist ja auch schon falsch, weil Platz vier ein Frauenplatz ist. Karin und Andrea sind auch nicht richtig eingeordnet, und im nächsten Fünferblock kommt überhaupt nur Carola Veit vor. Könnte man bestimmt anfechten, wenn wirklich so gewählt würde, oder?
Mein Exemplar der Satzung ist vielleicht nicht das allerneueste, aber da steht ganz eindeutig, dass Kandidatenlisten entweder Mann – Frau – Mann – Frau – egal -Mann – Frau – Mann – Frau – egal – …. (bzw. Frau – Mann – Frau – Mann – egal -…) aufgestellt werden müssen. Oder gibt es irgendwelche Ausnahmeregelungen? Kann jemand aufklären?
kann jetzt mal endlich dieses unsägliche vor-wahl-theater beendet werden und wieder daran gedacht werden, nein, nicht gedacht… endlich wieder gehandelt werden? wie sollen wir die wahl gewinnen, wenn das einzige was an uns auffällt die kandidatenkür ist und die wirkt auch noch komplett gestümpert.
Gebt euch keine Mühe,
diese Wahl wird in die Geschichte Hamburgs als Wahldesaster eingehen.
Noch nie wurden so viele Bürger gleichzeitig geohrfeigt wie in dieser CDU Senats Zeit, aber auch die SPD ist unter ihren Möglichkeiten geblieben, dort zählte nur die eigene Profilierung, und wenn ich sehe das einer aus den Medien jetzt Spitzenkandidat wird, dann frage ich mich wann den bald der nächste Chefredeakteur in das Affentheater einzieht