Blutkrebs-Studie: Verantwortungsvoll prüfen

Die SPD-Umweltexpertin Monika Schaal hat in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der aktuellen Studie über das erhöhte Blutkrebs-Risiko bei Kindern aufgefordert. Gleichzeitig warnte sie davor, die laufende Klimaschutzdiskussion einseitig zugunsten der Atomkraft zu missbrauchen.

„Die Risken der Atomenergie sind bekannt. Der Ausstieg aus der Atomenergie ist 2001 Gesetz geworden“, betonte Schaal in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft. Auch naheliegende Vermutungen über einen direkten Zusammenhang zwischen Atomkraftwerken und Blutkrebserkrankungen in deren Umfeld reichten aber nicht, vom gesetzlich festgelegten Ausstiegsverfahren abzurücken, betonte die Abgeordnete.

Die Studie über das erhöhte Leukämierisiko bei Kindern, die in der Nähe von Atomkraftwerke zu Hause sind, sei beunruhigend. Anders als bei früheren Studien seien die Daten nicht ernsthaft angezweifelt worden. Sie müssen Grundlage weiterführender Untersuchungen sein, forderte die SPD-Abgeordnete.

Sie begrüßte, dass jetzt einem möglichen Zusammenhang zwischen Kernkraft und Krebserkrankungen von Kindern nachgegangen wird. „Die Statistik ist eindeutig, die Kausalität aber nicht – auch wenn sie irgendwie plausibel erscheint. Aber Plausibilität reicht nicht, um das gesetzlich festgelegt Aus¬stiegsverfahren über den Haufen zu werfen. Darum ist es auch so wichtig, dass es endlich aussagefähige Untersuchungen geben wird.“

Die SPD-Abgeordnete Karin Rogalski-Beeck bedauerte, dass es keine Konsequenzen aus einer Expertenanhörung der Landtage von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und der Hamburgischen Bürgerschaft gegeben habe. Die Landesparlamente hatten sich im Frühjahr über auffällige Häufungen von Blutkrebserkrankungen in der Elbmarsch informiert.

„Ich hätte mir gewünscht dass man etwa darüber nachdenkt, die zulässigen Emissionswerte der Atomkraftwerke zu senken. Noch wichtiger: Es muss festgestellt werden wie hoch die Belastungen durch die Emissionen tatsächlich sind, die auf die Menschen, die Natur, den Boden wirken“, sagte Rogalski-Beeck.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.