Blumenwiesen sollen Hamburg bunter machen

Ordnungsliebenden Akkuratgärtnern sind sie wahrscheinlich ein Dorn im Auge: Die Wildblumenwiesen, die die Gruppe „Eingriffe in öffentlichen Raum: Blütenträume“ überall in Hamburg aussät. Aber sie tragen zur Artenvielfalt bei, und von vielen Insekten werden sie geradezu begeistert angenommen. Von weniger ordnungsliebenden Menschen auch. Wenn Sie dazu gehören, können Sie mitmachen.

Hier die Einladung:

Die Projektgruppe „Eingriffe in öffentlichen Raum: Blütenträume“ lädt ganz herzlich zur gemeinschaftlichen Aussaat einer 600 m² großen mehrjährigen Wildblumenwiese im Volkspark Altona ein: Sonntag, den 18. April ab 13.00 Uhr im Volkspark Altona auf dem Rondell zwischen Schulgarten und Bauhof (Schulgartenweg, Ecke August-Kirch-Straße).

Dazu kann bei einem Honigbrötchen über das Projekt gesprochen und überlegt werden, wie man in seinem Umfeld selbst tätig werden kann. Denn immer mehr Hamburger sollen durch „Eingriffe in öffentlichen Raum: Blütenträume“ eingeladen werden, Blumenwiesen anzusäen und damit bewusst in öffentlichen Raum einzugreifen und ihn für Natur und Mensch zu gestalten.

Zum einen profitiert davon Hamburgs Stadtökologie, indem artenreiche Lebensräume für die Honigbiene und andere blütenbestäubende Insekten geschaffen werden. Zum anderen werden damit Anstöße gegeben, als Bürger wieder verstärkt Verantwortung für die natürliche und soziale Umwelt zu übernehmen.

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Öffentlicher Raum wird immer mehr durch Partikulärinteressen besetzt. Da ist es an der Zeit, als Bürger diesem Prozess etwas entgegenzusetzen und ihn als zentrales Element der Idee eines identitätsstiftenden Gemeinwesens – zum Wohle der Gemeinschaft – als „Soziale Plastik“ selbst zu gestalten. (http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Plastik)

Das an der Freien Kunstschule Hamburg – FIU e. V. entstandene Projekt „Eingriffe in öffentlichen Raum: Blütenträume“ gründet auf einem erweiterten Kunstbegriff, bei dem jeder gestalterische Eingriff in die Umwelt ein künstlerischer Prozess und damit und in diesem Sinne jeder Mensch ein Künstler ist.

Das Projekt wurde im vorigen Jahr von der Körber-Stiftung im Rahmen der Initiative „Anstiften! 50 Impulse für Hamburg“ prämiert.

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Der Saatgutproduzent Rieger-Hofmann stellte uns eine Saatgutmischung aus gebietsheimischen Wildblumen und Wildgräsern aus gesicherten Herkünften zusammen. Wir werden die mehrjährige „Hamburger Mischung 2010“ in kleinen Mengen auch kostenlos an Interessierte abgeben.

Mit den von uns bereits ausgesäten und den in Kürze folgenden Wildblumenwiesen setzen wir im „UNO-Jahr der Artenvielfalt 2010“ erste Akzente für die Steigerung der ökologischen Vielfalt in Hamburg.

Gespräche mit Vertretern von bezirklichen Freiflächenämtern haben ergeben, dass wohl kaum mit zusätzlichen öffentlichen Ressourcen zur Steigerung der Artenvielfalt zu rechnen ist.

Wir wollen den Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport im Bezirk Altona auf seiner Sitzung am 20. April vom Gegenteil überzeugen. Wir werden eine Liste mit Flächenvorschlägen für Blumenwiesen auf öffentlichen Standorten in Altona präsentieren. Und sind gespannt, wie sich die politischen Parteien positionieren werden. (Dienstag, den 20. April um 18:00 Uhr, Bezirksamt Altona, Technisches Rathaus Jessenstraße)

Weitere Wildblumenwiesen werden (wurden) im April auf den folgenden Standorten ausgesät:

– Verkehrsinsel und Straßenbegleitgrün an der U-Bahn Station „Am Schlump“ (19.04.)

– Freifläche der Schiffszimmerer Genossenschaft am „Venusberg“ (12.04.)

– Beet im Botanischen „Sondergarten Wandsbek“ (Ende April)

– Beet im Schulgarten „Marion-Dönhoff-Gymnasium“ (10.04.)

– Freifläche vor dem „Bismarck-Denkmal“ (19. oder 21.04.)

– Straßenbegleitgrün Höhe „Spaldingstraße 1“ (19. oder 21.04.)

– Vorgarten „Nöltingstraße“ in Ottensen am Blauen Bagger (12.04.l)

– Freifläche vor dem „Völkerkunde-Museum“ (Ende April)

2 Gedanken zu „Blumenwiesen sollen Hamburg bunter machen“

  1. Pingback: stadtnachrichten montag 19. april « from town to town
  2. Ja, ja. Schön Medienwirksam bekunden, wie
    sehr man doch für die Natur ist. Das Biotop Buchenhofwald, und andere Biotope in Hamburg aber zerstören. Und für solche PR-Gags muß der Hamburger Steuerzahler noch in die Tasche greifen.

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