Der Anteil unsicherer und prekärer Arbeitsverhältnisse in Europa hat in den letzten Jahren besorgniserregend zugenommen. Nach einer jetzt vorgelegten Studie des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) ist die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse seit 1997 um 10 Millionen gestiegen. Jeder fünfte Beschäftigte ist mittlerweile teilzeitbeschäftigt.
Diese Tendenz, so DGB Nord-Chef Peter Deutschland, zeige sich auch im Norden. So sei der Anteil derjenigen, die zusätzlich zu ihrer Arbeit noch einen Zweitjob machten, in den drei norddeutschen Bundesländern seit 2005 zwischen 10 und 17 Prozent gestiegen. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse, oft gekennzeichnet durch schlechte Bezahlung und unsichere Zukunftsperspektiven, seien bei Unter-Dreißigjährigen die Regel.
In der Gesamtwirtschaft gebe es mittlerweile 900.000 Leiharbeitnehmer, seit 1985 sei die Zeitarbeit von allen Regierungen systematisch mit den damit verbundenen Folgen für die Beschäftigten dereguliert worden. Leiharbeitnehmer verdienten zwischen 30 und 40 Prozent weniger als ihre festangestellten Kolleginnen und Kollegen.
Deutschland: „Erst im Dezember ist in Brüssel eine europäische Regelung, die Stammbelegschaften und Leihbeschäftigte nach sechs Wochen gleichgestellt hätte, auch am deutschen Veto gescheitert. So wird eine ganze Beschäftigtengruppe in aller Öffentlichkeit diskriminiert.“