Zu dem von der CDU vorgeschlagenen Idee des sogenannten Bildungssparens zur privaten Finanzierung von Studium und Studiengebühren erklärt Dr. Heike Opitz, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion: „Mit diesem Vorschlag liefert die CDU den Beleg, dass die von ihr eingeführten Studiengebühren die soziale Spaltung der Gesellschaft verstärken.“
Opitz weiter: „Bildungssparen ist nur eine Lösung für diejenigen, die erstens Geld haben und zweitens Bildung als eigenständiges Gut verstehen. Eine Lösung für das Problem, dass immer weniger Kinder aus einkommensschwachen Familien studieren, ist es nicht.“
Der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Wolfgang Beuß hatte vorgeschlagen, Eltern mit staatlichen Anreizen dazu zu bewegen, für die Ausbildung ihrer Kinder Geld anzusparen.
Opitz weist darauf hin, dass das von der CDU vorgeschlagene Modell für einkommensschwache und kinderreiche Familien nicht zu finanzieren ist. Konkrete Vorschläge, wie Kindern aus diesen Familien zu helfen ist, macht die CDU aber nicht. „Statt hier großzügig von den Studiengebühren zu befreien wirft die CDU lieber Nebelkerzen, damit niemand merkt, dass sie keinen Ansatz zur Gestaltung sozial ausgewogener Studiengebühren hat.“
Besonders ärgerlich findet Opitz die Bemerkung von Beuß, es müsse Schluss sein mit der „Bildung zum Nulltarif“: „Das ist eine Frechheit. Ein Studium gibt es nicht umsonst, es kostet schon heute zigtausend Euro. Schließlich müssen die meisten Studierenden und ihre Familien die Lebenshaltungskosten selbst tragen.“
Bildungssparen? Sagt es doch gleich das die Studiengebühren in erster Linie eingeführt wurden, damit Interessenten ohne dickes Geldpolster vom Studium abgehalten werden sollen.
Und wer weiß, vielleicht gibt es nach den Studiengebühren und dem Büchergeld irgendwann auch wieder Schulgebühren, beispielsweise für Gymnasien, wofür man dann „Bildungssparen“ muss.