In der Diskussion um den Wahlkampf der hessischen CDU hat Hamburgs SPD-Landesvorsitzender Ingo Egloff Bürgermeister Ole von Beust (CDU) „unehrliches Taktieren“ vorgeworfen. Hintergrund ist die Distanzierung von Beusts vom Wahlkampf des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch – drei Tage, nachdem der seine Wahl verloren hatte.
„Bürgermeister von Beust geht jetzt – erst nach der Wahl in Hessen! – auf Distanz zu Koch und seinem verhetzenden Wahlkampf. Das ist unehrlich“, sagte Egloff am Mittwoch. Beust habe während des Wahlkampfes in Hessen und besonders nach Beginn der „Stimmungsmache Kochs gegen junge Ausländer ausreichend Gelegenheit gehabt, sich mäßigend zu äußern. Beust hat sich stattdessen herausgehalten. Deshalb sollte er sich jetzt seine demonstrative und nicht glaubwürdige Kritik sparen“, sagte Egloff.
Von Beust habe den Wahlkampf Kochs wochenlang akzeptiert, weil er als Mittel zum angestrebten CDU-Wahlsieg in Hessen zu taugen schien. „Von Beust hat die Neuauflage von Kochs Anti-Ausländer-Kampagne viel zu lange akzeptiert. Er ist weggetaucht. Was er jetzt macht, ist Heldentum nach Ladenschluss“, sagte Egloff.
Zuvor war bekannt geworden, dass sich neben von Beust weitere CDU-Politiker – unter anderem Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) und Bayerns Sozialministerin Christa Stewens (CSU) – in einem offenen Brief vom Wahlkampf Kochs distanziert haben.