Aufgrund einer Betriebsversammlung der Deutschen Post AG, Niederlassung BRIEF/Hamburg-Zentrum, wird es am Samstag, den 14. März in großen Teilen Hamburgs keine Postzustellung geben.
Hintergrund der ganztägigen Veranstaltung ist der Versuch der Deutschen Post AG, bundesweit mehrere Tausend Brief- und Paketzusteller mit einer Erpressungsstrategie aus dem hochwertigen Haustarifvertrag des Unternehmens zu drängen. Auf der Betriebsversammlung wird auch eine Aktion der Beschäftigten unter dem Motto „Postler reiten den Börsen- Bullen“ stattfinden, mit der auf die Tarifflucht des kerngesunden DAX 30- Unternehmens hingewiesen wird.
Durch systematischen Missbrauch des Teilzeit- und Befristungsgesetzes wurden bei der Deutschen Post AG Tausende Beschäftigte über einen längeren Zeitraum in der Schleife der Befristung gehalten. Jetzt werden sie vor die Wahl gestellt, zu verschlechterten Bedingungen in die eigens dafür eingerichtete DHL Delivery GmbH zu gehen oder arbeitslos zu werden.
Bei den Betroffenen handelt es sich bundesweit um knapp 24.000 Beschäftigte, die bei der Deutschen Post AG als größten deutschen Brief- und Paketdienstleister in einer Befristung arbeiten. Dies entspricht einem Anteil von 18% an der Gesamtbelegschaft. In Norddeutschland sind es rund 6.000 Beschäftigte, in der Niederlassung BRIEF Hamburg-Zentrum knapp 600.
„Die Deutsche Post AG hat mit dem Missbrauch des Teilzeit- und Befristungsgesetzes einen Hebel gefunden um ab April massiv Tarifflucht begehen“, sagt Lars Uwe- Rieck, ver.di -Fachbereichsleiter Postdienste in Hamburg & Nord. „Die Post verkündete großspurig, nach der Entfristungsforderung von ver.di, die Schaffung von 10.000 neuen Arbeitsplätzen. Mit diesem PR-Gag offenbart sie jedoch die sukzessive Überleitung der jetzigen befristet Beschäftigten in die eigens gegründete GmbH zu verschlechterten Bedingungen.“
Rieck weiter: „ Der Arbeitgeber versucht mit Tarifflucht die Arbeit bei der Post zu entwerten. Wir werden uns diesem Angriff entgegenstellen, ab April kann mit ersten Warnstreiks gerechnet werden. In der aktuellen Tarifrunde zur Arbeitszeit fordern wir als Kompensation bereits die 36 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich.“
Zur Betriebsversammlung am Samstag, den 14.März sind Pressevertreter/ – innen ausdrücklich eingeladen.11.00 Uhr, Audimax, von- Melle- Park 4, HH
Für Rückfragen: Lars-Uwe Rieck, ver.di Hamburg 0160 4741179