Besser gebildet, aber schlechter bezahlt

Anlässlich des Equal Pay Day sagte Nebahat Güçlü, die frauenpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, am heutigen Donnerstag: „Besser gebildet, aber schlechter bezahlt. Das ist die bedrückende Wirklichkeit für Frauen in Deutschland. Der morgige Equal Pay Day macht darauf aufmerksam, dass trotz rechtlicher Gleichstellung Frauen im Durchschnitt im Deutschland rund 22% weniger verdienen als Männer, im europäischen Durchschnitt sind es 15%.“

Gebrochene Erwerbsbiografien, geringere Entlohnung wegen Berufsunterbrechungen, hohe Teilzeitquote, kaum Chancen auf Führungspositionen, schlechtere Bezahlung für gleichwertige Arbeit und ein Steuer- und Sozialsystem, das falsche Anreize setzt. So kann die Ehefrau kostenlos in der Krankenkasse mitversichert werden und das Ehegattensplitting fällt umso höher aus, je größer die Einkommensunterschiede sind. Die nach wie vor unzureichende Kinderbetreuungsinfrastruktur tut das ihrige, um die Orientierung auf das traditionelle Familienmodell festzuschreiben. Die Entgeltunterschiede sind dort besonders groß, wo Angebote zur Kinderbetreuung besonders schwach entwickelt sind. Am Ende stehen die deutlichen Rentenunterschiede zwischen Frauen und Männern, die für Frauen viel zu oft in Altersarmut münden.

Güçlü betonte: „Das Ehegattensplitting gehört abgeschafft, wir brauchen noch bessere Ganztagsbereuung in Schulen und Kitas und ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft, um den Umdenkprozess in der Wirtschaft deutlich zu beschleunigen. Die neu einzurichtende Arbeitsstelle Vielfalt in der Justizbehörde wird dafür in Hamburg Impulse setzen: Sie wird Hilfen bei konkreten Diskriminierungsfällen bieten und z.B. das Thema Frauen in Führungspositionen der Hamburger Öffentlichen Unternehmen in Angriff nehmen.“

Die GAL-Bürgerschaftsfraktion bittet aus diesem Anlass um rege Teilnahme am kostenlosen Highspeed-Coaching in Gehaltsverhandlungen für 1000 Frauen, einem Guinness World Record –Versuch, organisiert vom „Business And Professional Women Germany Club Hamburg“, am 20.3.2009 von 7-19h im Museum der Arbeit (Obergeschoss), Wiesendamm 3 (Bahnhof Barmbek).

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