Barmbek: Spekuliert die Genossenschaft?

„So darf eine Genossenschaft nicht mit langjährigen Mietern umspringen“ sagt Claudius Lieven, Sprecher für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen der GAL Bürgerschaftsfraktion zum geplanten Abriss einer Reihe von Häusern in Barmbek. „Die Genossenschaft ist Eigentum der Mieter, also muss sie auch in deren Interesse handeln.“

Am 24.10.2007 kündigte die Hanseatische Baugenossenschaft HBH in einem Schreiben an alle Mieter den „Rückbau der Häuser“ Oertzweg 29,31,33, Dieselstraße 50,52,54,56 Föttinger Garten 1,2,3 an und die Errichtung neuer Gebäude an gleicher Stelle. Seit Anfang November veranlasst die HBH täglich Wohnungsbegehungen bei den Mietern, um über die Vorstellungen der Mieterinnen und Mieter für ihre neuen Wohnungen zu sprechen.

Die Mieter fühlen sich durch dieses Vorgehen jedoch vor allem unter Druck gesetzt und verunsichert. Dabei ist zu bedenken, dass ein großer Teil der Mieterinnen und Mieter bereits sehr lange in den Objekten wohnen und im Rentenalter sind. Das Vorgehen der HBH, die sie lange Zeit als „ihre Genossenschaft“ gesehen haben, ist ihnen völlig unverständlich, auch da das Unternehmen in seiner Selbstdarstellung schreibt „Begriffe wie Selbstverwaltung und Selbstbestimmung sind untrennbar mit der Genossenschaftsidee verbunden. Der beste Schutz vor Spekulation ist das Wohnen bei der Hanseatischen Baugenossenschaft. Ein unbefristetes Nutzungsrecht an einer Genossenschaftswohnung garantiert lebenslanges Wohnrecht.“

Lieven versucht, mit einer Kleinen Anfrage weitere Informationen zu erhalten.

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