Bald chic statt gemütlich?

photocaseBAGGER.jpegWas wiegt schwerer – ein architektonisch ansprechendes Entrée oder ein urig-gemütliches Ambiente? Die Frage stellt sich in St. Georg: Geht es nach der rot-grünen Mehrheit in der Bezirksversammlung, wird die Traditionskneipe Max & Consorten plattgemacht und durch einen sechsgeschossigen Neubau ersetzt.

Die Lange Reihe in St. Georg beginnt an beiden Enden mit tristen Flachbauten – das stimmt. Immer wieder einmal sollte neu gebaut werden – aber es wurde nichts draus. Jetzt wollen die Bezirkspolitiker von SPD und GAL „durchgreifen“: Mit einem Baugebot, das die Eigentümer zum Bau zwingen soll. Allerdings wissen auch die jungen Männer in der Bezirksversammlung, dass nun voraussichtlich jahrelange Prozesse beginnen, bevor es zur Umsetzung des Gebots kommen könnte.

Für die Traditionsgaststätte „Max & Conorten“, in der pikanter Weise auch die in HH-Mitte bei der SPD tonangebenden Jusos ihren Stammtisch abhalten, würde eine solche Veränderung das „Aus“ bedeuten, fürchtet der Wirt.

Am nordöstlichen Ende der Langen Reihe sollen die Flachbauten im Bereich Bühlau-, Knorre- und Schmilinskystraße platt gemacht werden. Mit sechsstöckigen Neubauten mit Gewerbe- und Wohnflächen soll die Gegend weiter „aufgewertet“ werden. Befürchtungen, dass solche Aufhübschungen – wie zuvor auf St.Pauli, in Ottensen, Eimsbüttel, Eppendorf – zu Mietsteigerungen führen werden, teilen die rot-grünen Koalitionäre nicht. GAL-Fraktionschef Michael Osterburg hält in der MOPO von morgen dagegen: „Mit baulichen Auflagen können wir die Mieten stabil halten.“

Es wäre wohl das erste Mal, dass so etwas über einen längeren Zeitraum funktioniert.

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