Dass der Senat in Sachen „Liegeplätze für Hausboote“ nicht aus dem Knick kommt, ist bekannt, und dass es auch im wasserreichen Hamburg-Mitte nicht vorangeht, auch. Jetzt berichtet die WELT von Fortschritten im Bereich des Viktoriahafens. Anwohner haben es schon bemerkt – mit sehr gemischten Gefühlen.
Was denkt mensch, wenn er so eine Fläche sieht? Richtig – die haben sie doch nicht alle. „Wir können nichts dafür“, beilt sich das Bezirksamt zu versichern, es seien Bäume gewesen, die ein Sturm abgebrochen hätte; man habe gewissermaßen nur aufgeräumt. Sorry – die Bäume waren nicht zu retten.
Aber den Sturmschaden, den es tatsächlich gegeben hat, den hat die Freiwillige Feuerwehr dokumentiert. Und das Foto sieht ganz anders aus: Auf gar keinen Fall rechtfertigt der eine umgestürzte Baum den Kahlschlag, der da jetzt stattgefunden hat.
Dafür werden ganz andere Gründe vermutet: Es sollen endlich die Liegeplätze für die Luxus-Hausboote hergerichtet werden, die Martin Förster, Geschäftsführer der Floating Homes GmbH, dort errichten will. Obwohl es in seinem Werbeprospekt ja so aussieht, als lägen die Liegeplätze in Wahrheit im Grünen.
Aber das hat sich wohl vorerst erledigt – grün ist allenfalls noch das Wasser. So naturnah kann Wohnen im Hausboot aussehen, wenn man geruhsames Wachstum verhindert und stattdessen partout eine Bungalow-Siedlung ins Wasser setzen will …