Im letzten Jahr wurden mehr SAGA/GWG-Wohnungen an Dritte verkauft als an Mieter. Während nur 51 SAGA/GWG-Mieter das Angebot annahmen, ihre Wohnungen zu kaufen, wurden 77 leer stehende SAGA/GWG-Wohnungen an Dritte verkauft. Dies geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des SPD-Stadtentwicklungsexperten Jan Quast hervor (Drucksache 18/5744).
Insgesamt waren im Jahr 2006 Mietern 403 Wohnungen und Dritten 151 leer stehende Wohnungen zum Kauf angeboten worden. Jan Quast dazu: „Anders als der Senat bisher behauptet, hat der Ausverkauf von SAGA/GWG längst begonnen. Nicht Mieter, sondern vor allem Dritte kaufen die städtischen Wohnungen.“
Die wenigsten SAGA/GWG-Mieter haben ein Interesse am Kauf ihrer Wohnung. Leer stehende SAGA/GWG-Wohnungen finden dagegen Abnehmer. „Warum standen diese Wohnungen überhaupt leer und waren nicht vermietet?“ fragt Quast, der vermutet, dass der Leerstand herbeigeführt wird, um überhaupt nennenswerte Verkäufe zu erreichen, und um so einen Beitrag zu den Mitteln zu erwirtschaften, die an den Senat abgeführt werden müssen.
„Die SPD lehnt einen schleichenden Ausverkauf von SAGA/GWG-Wohnungen ab. Langfristig wird der ehemals städtische Wohnungsbestand so zum Spielfeld für Spekulation“, so Quast. Denn die Käufer der Wohnungen müssen sie nur fünf Jahr selbst nutzen. Anschließend können sie ohne Beschränkungen weiterverkauft werden.