Die Türen der Bücherhalle in Iserbrook sind nun endgültig verschlossen. Das Bürgerbegehren „Erhalt einer Bücherhalle in Iserbrook“ hatte weit mehr als 7.000 Unterschriften gesammelt und die Bezirksversammlung hinter sich gebracht – vergeblich.
Eine letzte Hoffnung setzten die Vertrauensleute des Bürgerbegehrens „Erhalt einer Bücherhalle in Iserbrook“ noch auf ein Gespräch in der Kulturbehörde mit dem Staatsrat der Behörde für Kultur, Sport und Medien, Dr. Nikolas Hill, der Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen (HÖB), dem Bezirksamtsleiter des Bezirkes Altona, Jürgen Warmke-Rose, sowie den Vertretern der in der Bezirksversammlung Altona vertretenen Fraktionen einen Tag vor der Schließung.
Immerhin sammelten die Aktiven der Bürgerinitiativen „Erhalt einer Bücherhalle in Iserbrook“ weit mehr als 7000 Unterschriften. Das Quorum für einen Bürgerentscheid war somit erreicht, und durch das Beitreten der in der Bezirksversammlung vertretenen Fraktionen gewonnen worden. Im Klartext heißt das: Die Altonaer Bürgerinnen und Bürger sowie die in der Bezirksversammlung vertretenen Fraktionen wollen den Erhalt der Bücherhalle in Iserbrook ohne Wenn und Aber!
Nun kam jedoch das Aus für die Bücherhalle in Iserbrook. Die Hoffnung starb zuletzt, als die Kulturbehörde und die HÖB am Tag vor der Schließung ihre Entscheidung bekannt gab, die Bücherhalle in Iserbrook endgültig zu schließen. „Dies ist eine zynische Entscheidung“, so Wolfgang Kaeser, Mitglied im Fraktionsvorstand der SPD-Fraktion Altona. „Was soll die ganze Bildungsrhetorik, wenn die Koalitionspartner aus CDU und GAL in der Kulturförderung eine nachhaltige Investition in die Zukunft unserer Stadt beschwören und das lebendige und kulturelle Angebot Hamburgs weiterentwickeln wollen, und dann dezentrale Einrichtungen in sozial schwächeren Stadtteilen schließen“, so Kaeser weiter. Bildungsangebote und Kommunikationstreffs durch Bücherhallen seien eine öffentliche Aufgabe und nicht durch suboptimale Leseclubs auf ehrenamtlicher Basis zu ersetzen.
„Das Gespräch mit den Verantwortlichen in der Kulturbehörde war ernüchternd. Die Begründung, dass die Aktiven in der Bürgerinitiative ja die Bücherhallen oder Leseclubs ehrenamtlich betreiben könnten, ist nicht nachvollziehbar. Hier wird durch den Senat, übrigens wie schon beim Bürgerentscheid zum Bismarckbad, wieder einmal der ausdrückliche Wille der Altonaer Bürgerinnen und Bürger missachtet“, empört sich Wolfgang Kaeser.