Heiner Flassbeck seziert am Freitag, 17. November, Spiegel-Redakteur Gabor Steingarts Drama über internationale Ökonomie, das Buch „Weltkrieg im Wohlstand“. Und er erzählt dabei etwas über handwerkliche Ethik im Wirtschaftsjournalismus. Steingart, so Flassbeck, hat es damit jedenfalls nicht so sehr.
„Weltkrieg um Wohlstand“ nennt Spiegel-Redakteur Gabor Steingart sein Globalisierungsbuch. Seriöser Wirtschaftsjournalismus sei anders, kritisiert der international renommierte Ökonom und Autor Heiner Flassbeck das Werk des Spiegel-Manns. Flassbeck ist seit 2002 bei der UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development) in Genf tätig. Dort leitet er die Abteilung „Globalization and Development Strategies“.
1998/99 – in der kurzen Episode von Oskar Lafontaine als Wirtschafts- und Finanzminister – war Flassbeck Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen in Bonn.
Danach arbeitete er als freier Wirtschaftsforscher und Publizist.
Die dju-Hamburg realisiert nun endlich eine lang geplante Veranstaltung. Viele spüren noch das Unbehagen, wenn sie sich erinnern, mit wie viel sprachlicher Leidenschaft einige Leitmedien in diesem Land im Jahre 2002 die Agenda 2010 herbei geschrieben haben. Vier Jahre später liest man in denselben Medien nunmehr mit genau soviel Verve geschriebene Sätze über die „neue Entdeckung“ der Armut. Und man bekommt den Eindruck vermittelt, als hätte beides wenig miteinander zu tun. Wohin steuert der Wirtschaftsjournalismus in der Bundesrepublik? Welche wirtschaftspolitischen Annahmen rezipiert er und in welchem Diskurs bewegt er sich dabei?
Termin: Freitag, 17. November. 20:00 Uhr, Galerie14dioptrien, Schlüterstraße 14