Auflösung des HWI – schon beschlossen?

Obwohl die politische Diskussion um die Zukunft des hochschulübergreifenden Studiengangs der Wirtschaftsingenieure (HWI) noch nicht abgeschlossen ist, scheinen die TUHH und die Behörde für Wissenschaft und Forschung schon Nägel mit Köpfen zu machen. So waren bereits am 11. Januar 2007 drei wirtschaftswissenschaftlich ausgerichtet Professuren in der Zeitung „Die ZEIT“ ausgeschrieben.

Diese Professuren sollen u.a. Lehrleistungen an der „TUHH Graduate School of Management and Logistics“, dem „Northern Insitute of Technology“ und der „Hamburg School of Logistics“ erbringen. Zusätzlich soll das „neu zu schaffende Studienprogramm ‚Master of Science in International Industial Engineering’“ aufgebaut werden. Nächste Woche wird ein Antrag der SPD- und der GAL-Fraktion zum Erhalt des HWI in der Bürgerschaft beraten werden.

Dazu Dr. Heike Opitz, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Fraktion: „Es ist eine Frechheit, dass während der laufenden Beratung in der Bürgerschaft schon Fakten durch die Neubesetzung von Professuren geschaffen werden sollen.“

Diese drei Professuren sollen anscheinend eine Säule des neu zu schaffenden „wirtschaftsingenieuerwissenschaftlichen Masterstudiengangs“ an der TUHH sein. Sie werden gegenüber dem bestehenden HWI-Studiengang erhebliche Mehrkosten verursachen. Opitz: „Es ist und bleibt unsinnig, dass das Erfolgsmodell HWI teureren Doppelstrukturen weichen soll.“

Daneben scheint auch ein Lehrexport an die privaten Einrichtung des Northern Insitute of Technology und die Hamburg School of Logistics geplant zu sein. Inwieweit hier eine Quersubventionierung privater Einrichtungen mit staatlichen Geldern geplant ist, will Opitz nun mit einer Kleinen Anfrage klären lassen. „Sollte sich herausstellen, dass die Abschaffung des HWI nur erfolgt, um einseitig bestimmte private Einrichtungen zu unterstützen, wäre dies ein politischer Skandal“, so Opitz.

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