Es ist der wohl größte politische Skandal der letzten Jahre: Gegen den Willen der Bevölkerung und einen eindeutigen Volksentscheid verkaufte der CDU-Senat die Hamburger Krankenhäuser an einen Privatkonzern. Aus dem LBK wurde Asklepios. Jetzt bemühen sich die Krankenhaus-Chefs, den Skandal zu toppen: Michael Naumann muss den Betriebsrat auf der Straße treffen.
Seit dem Verkauf hat sich viel geändert in den Kliniken. Vor allem für die Beschäftigten sind erhebliche neue Belastungen hinzugekommen. Rund 2000 LBK-Beschäftigte nahmen ihr arbeitsvertragliches Recht auf Rückkehr in den Dienst der Stadt in Anspruch. Für die übergroße Mehrheit gibt es bislang keinen neuen Job, der ihren Fähigkeiten entspricht.
Michael Naumann hat sich an die Asklepios-Geschäftsführung gewandt mit der Bitte, in Anwesenheit der Medien eine Klinik zu besuchen und dort mit den Beschäftigten und ihrem Betriebsrat zu sprechen. Die Teilnahme der Presse wurde von der Asklepios-Geschäftsleitung jedoch abgelehnt: „Wir fürchten, dies würde den Bogen zu Herrn Naumanns und unserem Schaden überspannen“, heißt es in dem ablehnenden Bescheid.
Michael Naumann bedauert diese Intransparenz. Er hat daher entschieden, das Treffen mit dem Gesamtbetriebsrat „vor der Tür“, auf der Straße abzuhalten. Da die Lage im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe derzeit besonders problematisch ist, soll dieses Informationsgespräch dort stattfinden.