Wasser in den Wein der arbeitsmarktpolitischen Glückseligkeit will der DGB gießen. Die Zahlen, die heute von der Arbeitsagentur im Norden verkündet worden seien, gäben nur ein ungenügendes Bild von der Situation wieder, so DGB Nord-Chef Peter Deutschland heute in Hamburg.
So freue er sich zwar über den Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Allerdings werde dieser vor allem vom Beschäftigungszuwachs im Dienstleistungsbereich getragen, dort seien aber geringfügig bezahlte Beschäftigungsverhältnisse fast schon die Regel.
Auffallend sei auch die gestiegene Bedeutung von Zeitarbeit. So melde Schleswig-Holstein allein 3600 offene Stellen in diesem Bereich, Mecklenburg-Vorpommern immerhin 1800, und in Hamburg würden bezeichnenderweise überhaupt keine Zahlen genannt.
Er frage sich auch, wie der Rückgang bei älteren Arbeitslosen erklärt werden könne. So sei nach seiner Beobachtung die Zahl derjenigen gestiegen, die dem Arbeitsmarkt jenseits von 58 Jahren aufgrund einer entsprechenden Vereinbarung mit der Arbeitsagentur nicht mehr zu Verfügung stünden. Damit fielen sie aus der Statistik heraus.
Einerseits freue er sich auch über den Rückgang bei den jüngeren Arbeitslosen, andererseits habe eine Ende November veröffentlichte DGB-Studie festgestellt, dass gerade bei den unter 30-Jährigen prekäre Beschäftigung mit unterdurchschnittlicher Bezahlung, oft miserablen Arbeitsbedingungen und befristeten Arbeitsverträgen zum Alltag gehörten. Deutschland: „Wir kommen nicht darum herum, uns die Qualität der Arbeitsplätze, die entstehen, anzusehen. Das würde manchem die Freude vergällen.“